Spontan Verreisen will gelernt sein

Das Foto entstand bei einer Reise von Tom Rosenstein durch Sumatra. Am Donnerstag will er sein Wissen zum Rucksackreisen weiter geben. | privat



Das Jugendzentrum in Raeren lädt am Donnerstagabend alle Leute ein, die mehr über das Thema Backpacking hören oder ihre Fragen dazu stellen möchten. Hintergrundgedanke der Organisatoren ist es, Backpack-Interessierte zu ermutigen, sich vor Aufbruch hinreichend vorzubereiten. „Ich möchte Verreisenden vermitteln, worauf sie achten sollen“, erklärt Tom Rosenstein vom Jugendzentrum.

Tom Rosenstein: „Ich erhoffe mir von dem Informationsabend, dass all diejenigen, die davon träumen mit dem Rucksack zu verreisen, ihren Traum auch realisieren.“

Seit zehn Jahren erkundet er die Welt ausschließlich mit dem Rucksack. Er wird den Besuchern Rede und Antwort stehen und von seinen eigenen Erfahrungen erzählen. „Unter anderem werde ich erklären, was beim Packen Sinn ergibt beziehungsweise was eher Ballast darstellt“. Auch auf brenzlige Lagen sollen die Besucher vorbereitet werden. „Es wird auch Informationen zu unabsehbaren Situationen geben. Zum Beispiel was zu tun ist, wenn man seinen Reisepass verliert“, kündigt der erfahrene Backpacker an.

Am wichtigsten sei es, sich vor der Ankunft ausreichend mit dem jeweiligen Reiseziel auseinanderzusetzen. „Ich könnte nie jemanden vorschreiben, wohin er fliegen soll. Reiseerlebnisse sind individuell und hängen auch von der aktuellen Lage im Land ab“, betont Rosenstein. Er empfiehlt deshalb allen Reisenden, sich in jedem Falle einen Reiseführer zuzulegen. Dabei sollte man immer die aktuellsten Reiseinformationen bevorzugen. „Egal wohin man fährt, ist es unbedingt empfehlenswert sich vor Abreise mit der Politik, Kultur und Geschichte des Reiselandes zu beschäftigen“, rät Rosenstein. Man sollte sich also nicht blind ins Abenteuer stürzen. Die eine oder andere Kenntnis über regionale Sitten könnte so manchen Touristen vor Unschicklichkeiten bewahren. „In Thailand wurden zum Beispiel Leute verhaftet, weil sie Geld in die Socken gesteckt hatten. Ein Fauxpas, da das Gesicht des Königs auf den Scheinen aufgedruckt ist“, erinnert sich Rosenstein.

Hintergedanke der Veranstalter ist es, nicht nur zu informieren, aber auch zu motivieren. „Ich erhoffe mir von dem Informationsabend, dass all diejenigen, die davon träumen mit dem Rucksack zu verreisen, ihren Traum auch realisieren“, erzählt Rosenstein. „Es geht mir nicht darum, andere Formen des Verreisen zu verurteilen, aber ein All-Inklusive Urlaub würde mich persönlich nicht reizen“. Dennoch schätze er den ökologischen Aspekt des Backpacker-Reisens, welches sich durch eine gewisse Umweltfreundlichkeit vom Massentourismus unterscheidet. „Vor allem genieße ich aber die Freiheit, die eine Rucksackreise mit sich bringt. Bei einem typischen Reisebüro-Urlaub wäre mir zu vieles geplant.“ Dabei reize ihn das Unabsehbare. „Die unvorhersehbaren Erlebnisse gehören für mich zu den schönsten und unvergesslichsten. Für mich zeichnet sich das Backpacken durch eine authentische Reiseerfahrung aus“, so der begeisterte Backpacker. Der Abend soll eine Ergänzung zu dem Projekt „Auf und davon“ sein, bei der es um Auslandsaufenthalte im Allgemeinen geht. „Wer sich also eher für andere Konzepte wie Au-pair oder Work and Travel interessiert, kann sich bei den zukünftig geplanten Events schlau machen.“ Im Februar findet dazu eine Veranstaltung im St. Vither Triangel statt. Im März wird es eine Ausgabe im Norden der DG geben. „Diesen Donnerstag soll es aber spezifisch um das Verreisen mit dem Rucksack gehen“, bekundet Rosenstein. Jede Altersgruppe ist willkommen. Zur Teilnahme ist keine Anmeldung nötig und der Eintritt ist frei.

Beginn: 19.30 Uhr im AREA 48 (Jugendzentrum Raeren), Hauptstraße 48