Wallonie trennt sich endgültig von der Fernsehsteuer

Die Kritik aus Reihen der Opposition am Haushalt 2018 der Wallonie ließ den zuständigen Minister Jean-Luc Crucke (MR) kalt. | Photo News

Der Haushalt 2018 schließt mit einem Defizit von 217 Millionen Euro ab. Das sind 100 Millionen Euro weniger als noch im Vorjahr. Mit der von der MR-CDH-Mehrheit verabschiedeten Steuerreform dürfen sich die Bürger der Wallonie und der Deutschsprachigen Gemeinschaft darüber freuen, dass die seit Jahren umstrittene jährlich anfallende Fernsehgebühr endlich der Vergangenheit angehört und ab kommendes Jahr nicht mehr eingefordert wird.

Der wallonische Haushalt wurde von der Opposition aus PS, Ecolo und PTB kritisiert. Dem für die Finanzen zuständigen Minister Jean-Luc Crucke (MR) wirft die Opposition Augenwischerei vor, was der Minister weit von sich wies. Er habe vorausgeschaut und im Haushalt bereits berücksichtigt, dass einige Kredite, die normalerweise für die Funktionskosten regionaler Organisationen benötigt werden, im kommenden Jahr nicht in Anspruch genommen werden. Diese Art der Haushaltsführung dürfte landesweit einmalig sein.

Die Opposition wies darauf hin, dass auch der Rechnungshof den vorgelegten Haushaltsplan kritisiert habe, weil das tatsächliche Defizit nämlich knapp 360 Millionen Euron betrage. (belga)