Vor 40 Jahren wurde der Aachener Dom zum ersten Weltkulturerbe in Deutschland

14 Hochleistungsprojektoren garantieren ein Lichtkunstwerk, das maßgeschneidert für den Aachener Dom entworfen wird. Es wird an neun Abenden im September gezeigt. | Power+Radach

Als besonderes Highlight werden Besucher die Lichtinstallation „Der Dom leuchtet“ erleben. Dompropst Manfred von Holtum erinnert daran, dass der Aachener Dom im Blick auf Alter und Geschichte zu den bedeutendsten Gotteshäusern der Christenheit zählt. „Hier hat sich die deutsche Geschichte tief eingezeichnet in ein Bauwerk, das wie kein anderes über sich hinausweist und damit zum Symbol der Einheit Europas geworden ist. Der Aachener Dom – Erbe für die Welt – steht in seiner Gestalt, in seiner Glaubenstradition und in seiner Geschichte für diese Wurzeln unserer christlichen Kultur und Werte.“ Das Programm der Festwoche veranstalten das Domkapitel und die Stadt Aachen gemeinsam.

Festwoche im September als Höhepunkt neben der Karlspreisverleihung im Mai.

Der Dom ist als erstes deutsches Denkmal vor 40 Jahren auf die Weltkulturerbe-Liste der Unesco gehoben worden. „Für uns ist das Auszeichnung und Verpflichtung zugleich. Vor allem aber ist es ein Grund, eine Festwoche im September anzubieten, die neben der Karlspreisverleihung an den französischen Staatspräsidenten Emmanuel Macron im Mai der Höhepunkt im Aachener Veranstaltungskalender 2018 ist“, so Oberbürgermeister Marcel Philipp.

Die Jubiläumswoche bietet Menschen aller Altersstufen die Gelegenheit, sich mit dem Unesco-Welterbe vertraut zu machen. Ein feierlicher Gottesdienst am Sonntag, 23. September, um 10 Uhr eröffnet die Festwoche. Daran schließt sich der Festakt im Krönungssaal an. Für die Schirmherrschaft hat Ministerpräsident Armin Laschet zugesagt, Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ist angefragt. Exklusiv in der Festwoche öffnet der Dom sonst nicht zugängliche Orte. Besucher erfahren den Karlsthron als bewegendes Erlebnis. Angeboten werden Tagesveranstaltungen und Vorträge rund um das Thema Welterbe. Konzertbesucher im Dom und auf dem Katschhof erleben ein herausragendes Musikprogramm.

Das Jubiläum erinnert daran, dass Karl der Große die Kirche der Gottesmutter Maria gewidmet hat. Über Jahrhunderte hinweg galt das Gotteshaus als eine der bedeutendsten Pilgerkirchen Europas. Pilger aus dem Bistum Aachen, ganz Deutschland und den Nachbarländern erhalten die Gelegenheit, vom 1. Mai bis 31. Oktober die ausgeschilderten Pilgerwege von Kornelimünster, von Moresnet und von Kohlscheid zum Aachener Dom zu gehen. Gruppen aus Marienwallfahrtsorten sind eingeladen, zur Marienkirche in Aachen zu pilgern.

Ein Highlight in der Festwoche ist die Lichtinstallation „Der Dom leuchtet“. Die 3D-Projektion hält für die Zuschauer völlig neue Eindrücke des Doms bereit. Die etwa 15-minütige Präsentation wird an neun aufeinanderfolgenden Abenden während der Festwoche auf der Katschhof-Seite des Doms gezeigt. Erzählt wird die Geschichte des Doms und seiner besonderen Beziehung zu den Aachenern. Es handelt sich um ein großes Gemeinschaftswerk von Dom und Stadt. Wie schon bei der Licht-Installation „Aachen leuchtet“ am Aachener Rathaus im September 2016 ist erneut das Team um den Aachener Lichtdesigner und -techniker Christoph Hillen und Professor Leif Kobbelt (Visual Computing Institute der RWTH Aachen) mit der Umsetzung betraut.

14 Hochleistungsprojektoren garantieren ein Lichtkunstwerk, das maßgeschneidert für den Aachener Dom entworfen wird. Grundlage für das Lichtdesign sind präzise 3D-Vermessungen und ein daraus entstandenes 3D-Modell des Doms. „Dieses Lichtprojekt bietet völlig neue, beeindruckende Möglichkeiten“, sagt Marcel Philipp. „Denn eine 3D-Projektion nutzt nicht nur die Außenhaut des Doms als Präsentationsfläche, sondern spielt mit ihrer Form und Proportion.“ Der Dom wird aufgeklappt, die Zuschauer können Blicke hineinwerfen und erleben, wie bildstarke Geschichten von außen nach innen und zurück erzählt werden. Auch das inhaltliche Konzept entsteht speziell für den Anlass. Es blickt auf die Entwicklung des Doms in Bau und Erhalt, stellt die überragende Architektur in den Vordergrund. Das Ereignis „Der Dom leuchtet“ wird an neun Abenden während der Festwoche zu sehen sein. Die genaue Abwicklung (Ticketing, Organisation der Besucherströme) ist noch in der Feinabstimmung und wird im Frühjahr kommuniziert. (dpa)