Lüttich präsentiert Aubers Lustspiel „Le Domino noir“

Seine Uraufführung erlebte „Le Domino noir“, zu dem Eugène Scribe das Libretto schrieb, am 1. Dezember 1837 an der Pariser Opéra Comique und erwies sich als außerordentlich erfolgreich. Die Oper wurde in mehr als ein Dutzend Sprachen übersetzt und erlebte 1882 bereits die 1.000 Aufführung. Bis 1909 lassen sich 1.209 Aufführungen nachweisen. In England war die Oper besonders populär. In Deutschland hatte es das Werk schwerer, in die Spielpläne aufgenommen zu werden.

Für die Kgl. Oper der Wallonie und die Pariser Opéra Comique haben Valérie Lesort und Christian Hecq Aubers Komposition neu inszeniert. Das Bühnenbild für diese Koproduktion entwarf Laurent Peduzzi, die Kostüme Vanessa Sannino. Allesamt sind sie erstmals für das Lütticher Opernhaus aktiv. Ihre Premiere feiert die Neuinszenierung am 23. Februar in Lüttich.

Das Werk erzählt die Geschichte der hübschen Angèle, Nichte der Königin von Spanien, die in einem Stift lebt, dessen Äbtissin sie werden soll. Doch die junge Frau hat anderes im Sinn und möchte an den Vergnügungen der besseren Gesellschaft, aus der sie stammt, teilnehmen. Dazu schlüpft sie in einen schwarzen Domino, um nicht erkannt zu werden.

Im Palast der spanischen Königin in Madrid findet wie alle Jahre am Weihnachtsabend ein Maskenball statt, an dem auch die Freunde Horace und Juliano teilnehmen. Die Musik hört man gedämpft in einem etwas entfernten Salon. In diesem treffen sich der Gesandtschaftssekretär Horace und Juliano. Horace erzählt, dass er vor exakt einem Jahr genau in diesem Salon einer Unbekannten, maskiert als Domino, einen Gefallen erweisen konnte. Seither würde er diese Unbekannte lieben und seither würde er auch von unbekannter Seite protegiert. Heute nun, hoffe er, diese Unbekannte wieder zu treffen.

Da kommen zwei Damen, eine trägt einen schwarzen Domino. Es sind Angèle und ihre Freundin Brigitte. Juliano widmet sich Brigitte und schwindelt ihr nach einer Weile vor, dass Angèle wegen der fortgeschrittenen Zeit schon nach Hause gegangen sei. Brigitte; die nichts merkt, weil Juliano den Zeiger der Uhr vorgerückt hat; eilt ins Stift zurück. Währenddessen unterhält sich Angèle vergnügt mit Horace, bis sie auf einmal merken, dass es schon Mitternacht ist und diesmal Angèle schleunigst heimkehren muss. Doch sie kann nicht ins Stift, da sie keinen Schlüssel hat.

Juliano hat seine Freunde zu sich geladen, was seiner Haushälterin Jacinthe missfällt, die ihren Liebhaber Gil Perez, den Verwalter des Stiftes, erwartet. Da klopft es an der Tür: Angèle erscheint, auf der Suche nach einer Unterkunft. Jacinthe gibt sie als ihre Nichte aus. Doch sie kommt Horace sehr bekannt vor, und muss fliehen, als Lord Elfort, ein guter Bekannter ihrer Familie, auftaucht. Als Gil Perez in ihr Zimmer kommt, täuscht sie vor, ein Geist zu sein, nimmt dem einfältigen Verwalter die Hausschlüssel zum Stift ab und enteilt. So kommt sie wieder ins Stift, ohne dass jemand ihre Abwesenheit bemerkt hat. Angèle, die sich in Horace verliebt hat, hat ein schlechtes Gewissen, da sie doch als Äbtissin des Stifts ehelos leben soll. Doch die Königin entbindet sie von diesem Amt, lässt sie einen Gatten wählen. Horace ist glücklich, als Angèle ihn zum Gemahl nimmt.

Die Opernfreunde dürfen sich auf einer Wiedersehen bzw. Wiederhören mit Anne Catherine Gillet freuen, die vor fast zwei Jahrzehnten an der Kgl. Oper erstmals auf der Bühne stand und in dieser neuen Produktion die Angèle gibt. Cyrille Dubois stellt den Horace dar, Antoinette Dennefelt die Brigitte. François Rougier schlüpft in die Rolle des Juliano, Laurent Kubla in die des Gil Perez und Marie Lenormand gibt die Jacinthe. Am Pult steht der erste Lütticher Gastdirigent Patrick Davin.

Nach der Premiere, die um 20 Uhr beginnt, findet eine zweite Aufführung am Sonntag, 25. Februar, um 15 Uhr statt.

Weitere Vorstellungen sind am 27. Februar sowie am 1. und 3. März.

Die Karten kosten zwischen 10,50 und 97,50 Euro. Kinder bis 14 Jahre haben, in Begleitung eines zahlenden Erwachsenen, freien Eintritt. Junge Leute, bis 26 Jahre zahlen zwischen 2 und 20 Euro. Zwischen 26 und 32 Jahre zwischen 4 und 40 Euro. Reservierung unter Tel. 04/221 47 22 oder www.operaliege.be.