Tourismus in Ostbelgien: Positive Bilanz trotz Regenwetter

In Ostbelgien finden die Gäste ein reichhaltiges Angebot an hochstehenden Gastronomie-Angeboten. | ostbelgien.eu/D.Ketz


Im Bereich Hotels und Gästezimmer (Bed & Breakfast) lag die Belegungsquote der TAO-Umfrage bei den 163 Partnerbetrieben der Agentur zufolge in diesem Jahr bei fast 70 Prozent. Insgesamt 77 Prozent (2016: 71 %) der teilnehmenden Hotel- und Gästezimmerbetriebe in Ostbelgien bewerteten die Buchungen mit „besser oder identisch“ im Vergleich zum Vorjahr. Das Angebot im neuen Hotel-Restaurant „International“ in Büllingen war komplett ausgebucht. „Die Nachfrage nach Zimmern während der Weihnachtsferien war hoch, doch konnten wir glücklicherweise alle Anfragewünsche erfüllen“, sagt die Betreiberin Dorine Simons.

„Die Leute kommen über Weihnachten vor allem wegen der Natur – Wandern steht an erster Stelle. Für die belgischen Gäste gehört ein gutes Essen nach der Aktivität einfach dazu. Für die niederländischen Gäste ist das Essen weniger wichtig“, erklärte die Inhaberin. Traditionell bilden vor allem Besucher aus Flandern in Ostbelgien die Hauptkundschaft. Daran hat sich laut der Umfrage nichts geändert. Die meisten Hotelgäste buchten einen Kurzurlaub von bis zu vier Tagen. Hoch im Kurs standen die Betriebe mit Wellness- und Sportmöglichkeiten.

Mit einer Auslastung von fast 95 Prozent schnitten die Ferienwohnungen in Ostbelgien während der Jahreswende ebenfalls stark ab und erreichten damit ein ähnlich gutes Ergebnis wie im Vorjahr. Viele Ferienwohnungen waren bereits lange im Voraus reserviert. „Unsere Ferienwohnung war in diesem Jahr zu 100 Prozent ausgebucht. Die Gäste wissen vor allem die Wanderangebote zu schätzen“, sagt Karl-Heinz Haep, der in Merlscheid bei Manderfeld das Ferienhaus Haep-Eifelblick betreibt. „Auch die Wochenenden im Januar sind sehr gefragt, die Gäste wünschen sich natürlich den Schnee“, fügt er hinzu.

Die Buchungen erfolgten hauptsächlich über den direkten Kontakt zum Anbieter sowie über spezialisierte Fewo-Onlineportale. Die weltweiten Marktführer im Bereich Online-Buchungen Airbnb und Booking.com spielten laut der TAO-Umfrage bei den ostbelgischen Anbietern eher eine untergeordnete Rolle. Die Gäste blieben in diesem Segment meistens über einen längeren Zeitraum von mehr als fünf Tagen. Auch im Fewo-Bereich sind die Ansprüche der Besucher gestiegen – bei vielen Anbietern gehören Wellness- und Spa-Angebote dazu.

Während fast alle Campingplätze im Winter nicht öffneten, so waren die Angebote in den Jugendherbergen der Region über Weihnachten und Neujahr sehr gefragt. In Eupen (50 % Auslastung), St.Vith (30%) und in Ovifat / Hohes Venn (70 %) zeigten sich die Betreiber zufrieden und sprachen von besseren Belegungszahlen als im Vorjahr. Dieser Bereich lebt von kurzfristigen Buchungen, wie zum Beispiel während der kurzen Schneeperiode Ende Dezember.

Wenn das Wetter wie in diesem Jahr kalt und regnerisch ist, profitieren vor allem die Indoor-Ausflugsziele in der Region. Für die meisten Gäste stand in diesem Jahr ein Besuch im Naturparkzentrum Botrange (mit Weihnachtsmarkt – 3.332 Besucher), in der Burg Reinhardstein (2.416 Besucher) und im Grüfflinger Fun & Actioncenter (+- 2.000 Besucher) auf dem Programm. Auch das Töpfereimuseum Raeren (104 Besucher) und das Malmundarium (417 Besucher) waren zufrieden mit der Resonanz.

Logisch, dass bei diesem Wetter auch bei den Tourist-Dienststellen in den Gemeinden hoher Informationsbedarf herrschte. „Viele Gäste erkundigen sich nach den Indoor-Aktivitäten und Sehenswürdigkeiten in der Region. Manche haben auf den Schnee gehofft und die Hartgesottenen unternehmen eine Wanderung im Regen. Insgesamt herrschte hohes Interesse“, sagt Linda Margrève vom „Haus des Tourismus Hohes Venn – Ostbelgien“ in Malmedy. Dort wurden bis kurz vor Ferienende 2.837 Besucher registriert. Auch in den Tourist-Infostellen von Eupen (750 Besucher), Robertville (88), Bütgenbach (285) und St.Vith (350) herrschte hoher Informationsbedarf.

Fazit: Die Ferienregion Ostbelgien ist vor allem im Inland und besonders in Flandern ihrem Image als naturnahes Urlaubsziel mit hervorragenden Freizeitmöglichkeiten und hochstehender Gastronomie gerecht geworden. Selbst bei schlechtem Wetter und unsicheren Schneeverhältnissen steht für viele Erholungssuchende während der Wintersaison ein Kurzurlaub oder ein Ferienaufenthalt in Ostbelgien fest auf dem Programm. Von den guten Besucherzahlen profitierten auch die Anbieter im Bereich Ausflugsziele und Indoor-Aktivitäten. (red)