Kostenloses Parken in Eupen: Die Intelligenz der Automaten hat gesiegt



Die Meldung schlug – glaubt man den Kommentaren im Internet – ein wie eine Bombe: Wer künftig in Eupen auf den fünf Langzeitparkplätzen 30 Minuten kostenlos parken will, muss sein Nummernschild am Parkautomaten eingeben, um ein Gratisticket zu erhalten. Die Entscheidung der PFF-Ecolo-SPplus-Mehrheit im Eupener Stadtrat war offenbar so unglaublich, dass sie manche sogar für einen verfrühten Aprilscherz hielten.

Das Argument der Stadtverantwortlichen: Mit dem Gratisticket kann niemand betrügen und die 30 Minuten überschreiten. Das stimmt zwar, doch der Ärger der Autofahrer über das Kennzeichen-System ist größer als die Freude über eine gerechte und mogel-sichere Variante. Wahrscheinlich haben sich die Entscheidungsträger einfach von der Technik der neuen Parkautomaten verführen lassen. Diese verfügen eben über die Funktion des Gratistickets. Und der Automat ist auch noch so schlau, und merkt sich, welches Kennzeichen an dem Tag schon mal „anwesend“ war. Ein zweites kostenloses Parken wird nicht erlaubt. „Wenn das Ding schon so intelligent ist, dann lasst uns es auch nutzen!“, werden sich die Damen und Herren im Rathaus gesagt haben.

Fakt ist: Die Automaten müssen sowieso angeschafft werden. Für die alten gibt es keine Ersatzteile mehr. Die neuen erlauben endlich auch das bargeldlose Zahlen per Bankkarte oder SMS. Wie sich Gratisticket und das Eintippen des Nummernschildes in der Praxis bewähren, wird sich zeigen. Kommt es wirklich zum befürchteten Super-GAU am Werthplatz oder anderswo, ist Mobilitätsschöffe Arthur Genten (Ecolo) bestimmt bereit, eine pragmatische Lösung zu finden. Wie wäre es zum Beispiel mit einer blauen Parkscheibe, die jeder im Auto hat?

Eins steht fest: In ein paar Monaten kennt jeder Eupener sein Kennzeichen auswendig.