Der Eupener Klimaschützer trägt Rot


Die Pioniere der Eupener Pfadfindereinheit Franz von Assisi sind in ihren roten Hemden fast jedes Wochenende mit der Natur in Kontakt. „Wir versuchen, ein einfaches und naturverbundenes Leben zu führen“, ergänzt Einheitsleiter Mathis Müllender.

Natur erleben bedeutet für den 22-jährigen Eupener und seine Einheit aber auch, die Umwelt zu respektieren und zu schützen. „Wir haben beispielsweise bei jeder Versammlung Tüten dabei, um Müll, der am Wegesrand oder im Wald liegt, aufzusammeln“, berichtet der Medizinstudent, der aber auch offen und ehrlich das umweltbewusste Denken der Gruppe als „ausbaufähig“ betitelt: „Ich denke dabei zum Beispiel an große Gespräche über Nachhaltigkeit oder das Anschauen von Dokumentationen, die den Jungs das Thema mit Fakten und Hintergrundinfos näher bringen.“

Um das Bewusstsein für den Klima- und Umweltschutz zu stärken, werden am Sonntag zehn Pioniere und fünf Leiter mit dem Zug in die Hauptstadt reisen, um an dem Klima-Marsch, der um 13 Uhr am Brüsseler Nordbahnhof unter dem Motto „Rise for Climate“ startet, teilzunehmen. „In erster Linie wollen wir damit einfach ein Zeichen setzen“, kommentiert Mathis Müllender, „desto mehr Leute bei der Demo dabei sind, desto wirksam scheint es.“

Um auch genügend Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, werden die Eupener Pfadfinder nicht nur in ihrer roten Uniform, sondern auch mit selbstgebastelten Schildern nach Brüssel fahren – das Ganze, um Politiker und Entscheidungsträger aufzufordern, den Worten in Sachen Klimaschutz endlich Taten folgen zu lassen.

Für Mathis Müllender und seine „Jungs“, wie er sie nennt, ist die Demo für bessern Klimaschutz eine „ganz coole Sache“. Denn für einige von ihnen ist es eine Möglichkeit, um überhaupt einmal bei einem öffentlich Protest dabei sein zu können. „Wir haben dafür nicht nur von den Kindern, sondern auch von den Eltern positives Feedback erhalten“, sagt der Einheitsleiter, der findet, dass „wir viel zu wenig auf die Straße gehen“. „Irgendwie ist das zu einer Art Bequemlichkeit geworden“, meint er.

Einheitsleiter Mathis Müllender: „Wir wollen ihnen einen Anstoß geben, sich noch einmal aufzurappeln.“

Eine Marotte, die sich seine „Jungs“ bloß nicht angewöhnen sollen. Helfen kann dabei der anstehende Klima-Marsch. „Wir wollen ihnen damit einen Anstoß geben, sich auch in Zukunft noch einmal aufzurappeln – natürlich dann gerne auch für andere Themen“, erklärt Mathis Müllender.

Eigentlich wollten die Pioniere schon im Dezember gemeinsam mit mehr als 65.000 Menschen in Brüssel für das Klima demonstrieren. Doch damals machten die Schulprüfungen der Teenager den Leitern einen Strich durch die Rechnung. Für Sonntag gab es aber von allen Seiten grünes Licht – wobei rot passender gewesen wäre.

Weitere Infos über den Klima-Marsch in Brüssel gibt es hier.