Aus Leidenschaft für Bibliotheken

Die diesjährige „Cycling for libraries“-Tour macht am Montag Station in Eupen. 50 Teilnehmer aus neun Ländern nehmen an der Radtour teil. | Cycling for libraries

Die Idee für „Cycling for libraries“ entstand 2010 in Finnland. Das Konzept einer internationalen Konferenz auf dem Fahrrad hatte sofort Erfolg. Die erste Ausgabe führte im Jahr 2011 von Kopenhagen nach Berlin. Unterwegs nehmen die Teilnehmer sich die Zeit, Bibliotheken zu besuchen und mit Kollegen auszutauschen. „Cycling for libraries“ ist auch eine Informationskampagne, deren Ziel es ist, die Bevölkerung auf die Bedeutung der Bibliotheken für die Gesellschaft aufmerksam zu machen.

Am kommendenMontag macht die Initiative in Eupen Station.

Bibliotheken sind in der heutigen Gesellschaft unverzichtbar, davon sind die Bibliothekare überzeugt. Diese Botschaft möchten sie auf originelle Art unterstreichen. Eine Gruppe von Bibliothekaren auf dem Fahrrad bleibt nicht unbemerkt. Eine Fahrradtour bietet den Teilnehmern Zeit und Gelegenheit, sich untereinander auszutauschen und ungezwungen mit dem jeweiligen Nachbarn zu diskutieren. Durch den Erfahrungsaustausch werden gleichzeitig auch die Fachkenntnisse erweitert. „Cycling for Libraries“ führte nach in den Folgejahren durch das Baltikum, von Brüssel nach Amsterdam, durch Dänemark, Frankreich, Schweden und Kanada. Nach der Tour im Jahr 2013 wurde die IALA (Association pour la défense des bibliothèques, dt.: Vereinigung zur Verteidigung der Bibliotheken) gegründet. Somit erhielt die „wilde Idee“ des ersten Jahres mehr Struktur und Organisation. Die IALA fördert die internationale Zusammenarbeit und unterstützt verschiedene Initiativen zur Förderung der Bibliotheken, vor allem durch Aktivitäten im Freien. Außerdem sind im Laufe der Jahre mehrere lokale Initiativen entstanden. Cyclo-Biblio ist in Frankreich sehr aktiv, aber auch in Dänemark, Litauen, Russland, den USA (Texas) und in Rumänien wurden lokale Radtouren organisiert. Somit wurde aus „Cycling for Libraries“ ein internationales und dynamisches Netzwerk von passionierten Bibliothekaren. Übrigens wird diese Bewegung ausschließlich von Ehrenamtlichen organisiert.

Jetzt haben einige französisch- und niederländischsprachige Teilnehmer beschlossen, eine belgische Ausgabe der Tour zu organisieren. Diese startet am 10. September in Trois-Ponts und führt über Eupen, Lüttich und Tongeren nach Genk, wo sie nach 270 km Radfahren am 13. September endet. Unterwegs werden 15 Bibliotheken besucht. Die Herausforderungen im Bibliothekssektor sind überall die gleichen. Dennoch gibt es nur wenige Kontakte zwischen den Kollegen aus unterschiedlichen Sprachgemeinschaften. Deshalb entschied man sich für diese Strecke, die durch die drei Sprachgemeinschaften Belgiens führt.

Am Montag macht die Initiative in Eupen Station: Die Rad fahrenden Bibliothekare werden gegen 9 Uhr auf dem Werthplatz erwartet, wo sie zunächst ein paar Runden drehen wollen, um auf ihre Initiative aufmerksam zu machen. Danach steht ein Besuch des Medienzentrums an.

„Cycling for Libraries“ ist offen für alle. Jeder, gleich welcher Nationalität, ist willkommen. An der diesjährigen Radtour nehmen 50 Personen aus neun verschiedenen Ländern teil. Die Teilnehmer kommen aus Belgien (Flandern, Brüssel und der Wallonie), aus Kanada, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Italien, Schweden und den USA. Hinzu kommen Kollegen, die die Gruppe jeweils auf einer Tagesetappe begleiten. Vertreten sind öffentliche Bibliotheken, Universitätsbibliotheken, Dokumentationszentren. Einige Teilnehmer kommen aus dem kulturellen Sektor. (red/um)