René Trost aus Lommersweiler wird neuer Leiter der Polizeizone Eifel



Der bisherige Chef der Eifelpolizei Daniel Keutgen wird am Mittwoch in Eupen als Zonenchef der Polizei Weser-Göhl vereidigt. „Es ist schon schade, dass er nach 15 Jahren geht, aber wir haben seine Entscheidung zu respektieren. Gemeinsam mit dem Kollegium und den Kollegen hat er die Zone toll aufgebaut. Daniel Keutgen stammt aus Eupen, also ist seine Entscheidung, in den Norden zu wechseln, verständlich. Jeder von uns hätte es so gemacht“, sagt Amels Bürgermeister Klaus Schumacher als Präsident der Polizeizone Eifel, die insgesamt 72 Bedienstete zählt, darunter 57 Polizeibeamte.

René Trost signalisierte als einziger von fünf Offizieren seine Bereitschaft, das Amt zu übernehmen.

Dass sich Daniel Keutgen für das Erbe von Harald Schlenter in Eupen beworben hatte, wusste das Eifeler Polizeikollegium schon seit Monaten. Daher hatte es ausreichend Zeit sich nach einem Nachfolger umzuschauen. Da sich für die Eifel aber kein geeigneter Kandidat finden ließ, der die nötigen Diplome besitzt und zudem zweisprachig ist, einigte das Polizeikollegium sich auf einen diensttuendenden Zonenleiter aus den internen Reihen. Fünf Offiziere kamen bei der Eifelpolizei für die Übergangslösung in Frage. Letztlich signalisierte lediglich René Trost seine Bereitschaft, dieses Amt zu übernehmen, weshalb die Wahl auch schnell auf ihn fiel. „Wir sind froh, dass die Zusage von René Trost kam. Es ist sicherlich keine einfache Aufgabe, auch nicht in unserer kleinen Zonen, die aber vom Territorium her sehr groß ist und viele Grenzen zu Nachbarländern besitzt“, so Schumacher. „Aber René Trost weiß, was auf ihn zukommt.“ Aufgrund der Kandidatennot dürfte René Trost den Chefsessel so schnell noch nicht räumen, wie Daniel Keutgen erklärt: „Wenn man die Situation objektiv betrachtet, dürfte in den nächsten zwei Jahren kein geeigneter Kandidat auftauchen, zumindest nicht aus unserer Zone. Aber man weiß nie, schließlich ist der Posten offiziell ausgeschrieben.“ Vorerst bleibt René Trost jedoch im Amt.

Der Betroffene führte in der Vergangenheit die Kriminalabteilung und war zuletzt Leiter der Abteilung Einsatz sowie stellvertretender Zonenleiter. Letzteren Posten übernimmt Johannes Cremer, der 2015 auch schon sein Nachfolger als Leiter der Kriminalabteilung war.

Die Führungsriege der Eifelpolizei zählt durch Weggang von Daniel Keutgen vorerst eine Person weniger: „So lange sich kein geeigneter Kandidat findet, wird diese Stelle auch nicht ersetzt“, erklärt Klaus Schumacher. „René Trost wird daher etwas umstrukturieren müssen, um die Aufgaben zu verteilen.“ Der Kommissar ist also vorgewarnt: „Wir sind uns dessen auf alle Fälle bewusst, dass wir nun ein Mann weniger sind. Einfacher wird es dadurch sicherlich nicht.“

Für die Zukunft will Trost die Linie seines Vorgängers beibehalten: „Die Schwerpunktsetzung bleibt gleich“, sagt er. An den Aktionsplänen in Sachen Einbruchsvorbeugung, Verkehrssicherheit, Eindämmen von Ordnungswidrigkeiten und Sicherheit auf Veranstaltungen dürfte sich somit so schnell nichts verändern. So wurde für Karneval bereits beschlossen, dass man die Maßnahmen des vergangenen Jahres als sehr zufriedenstellend empfunden habe und sie somit auch in diesem Jahr angewandt werden. „Die Polizei wird wie im letzten Jahr ihre Präsenz verstärken. Zudem werden wir Unterstützung seitens der Föderalen Polizei erhalten“, so Schumacher.

Als Zonenleiter wird René Trost in diesem Jahr auch mit dem Neubau der Polizeidienststelle Büllingen konfrontiert werden. Die Planungen hierfür sind bereits angelaufen: „Sowohl das aktuelle Gebäude als auch die alte Feuerwehrkaserne, auf der die neue Dienststelle erbaut wird, wurden abgeschätzt. Mit den Beratungen werden wir abwarten, bis Bürgermeister Friedhelm Wirtz wieder im Amt ist. Dann wird auch der Architekt ausgeschrieben.“

Während im Norden der DG zentralisiert wird, setzt die Eifelpolizei weiter auf Kommissariate in jeder Gemeinde.

Dieses Bauvorhaben reiht sich in eine längere Liste der Investitionen ein, die in den vergangenen Jahren in der Polizeizone Eifel getätigt wurden. Damit geht das Eifeler Polizeikollegium auch resolut seinen eingeschlagenen Weg weiter. Zu einer Zusammenlegung der Polizeizone Eifel und Weser-Göhl, die gelegentlich in der Öffentlichkeit thematisiert wird, dürfte es so schnell nicht kommen.

Der Widerstand im Kollegium ist äußerst groß. Dafür sei die Politik, nicht nur auf finanzieller Ebene, zu unterschiedlich: „Im Norden bewegt man sich in Richtung Zentralisierung, wogegen wir in der Eifel die Kommissariate in jeder Gemeinde beibehalten wollen“, erklärt Schumacher. Keutgen, der ab Mittwoch die Geschicke jenseits des Venns leiten wird, kann dies nur bestätigen: „Von einer Zusammenlegung war ganz klar nie die Rede und es wurde auch nie, auch nur ansatzweise, darüber spekuliert.“ Nichtsdestotrotz möchte er in regelmäßigem Austausch mit seinem Nachfolger stehen: „Die Kooperationen werden sich sicherlich verstärken, besonders bei gemeinsamen Interessen.“ Keutgen sicherte der Eifelpolizei außerdem seinen Rat zu: „Bei schwierigen Fragen können wir ihn auf alle Fälle kontaktieren und auf seine Erfahrung zurückgreifen“, so Schumacher abschließend.