Die Ameler sind zufrieden, aber nicht wunschlos



Thematisiert werden die Situation und der Zustand der Altgemeinde Amel detailliert am kommenden Sonntag, 11. Juni, ab 11 Uhr bei Amel-Mitte. Denn Amel ist die zwölfte Station der GrenzEcho-Veranstaltungsreihe LokalRunde.

Dabei hat sich herausgestellt, dass die Befragten ihre Dörfer bestens kennen. Viele sprechen denn auch davon, wunschlos zufrieden zu sein. Auch Ansprüche an die Gemeindeverantwortlichen stellt dieser Teil der Bevölkerung nicht.

Andere hingegen legen die Finger in die Wunde. Absolut größter Stein des Anstoßes ist die schlechte bis sehr schlechte Internetverbindung. Die meisten Klagen kommen aus Schoppen, aber auch in Deidenberg, Eibertingen, Iveldingen und Montenau lässt die Bandbreite zu wünschen übrig. Wenn das Internet nicht nur für den privaten Gebrauch genutzt wird, stellt dieses Manko einen echten Standortnachteil dar, erst recht, wenn es dann noch aus Deidenberg oder Montenau Klagen über die Qualität des Mobilfunks gibt. Über Klagen hinaus formulierten die Befragten auch konkrete Wünsche (siehe dazu auch „Hintergrund“), was sich ihres Erachtens bessern sollte. Dazu gehört überraschenderweise auch die Kritik an dem Dorfbild nicht zuträglichen, offensichtlich dem Verfall preisgegebenen Wohnhäusern.

Wie bereits erwähnt, gilt Amel als recht gut geführte Gemeinde mit attraktiv niedrigen Steuersätzen. Allerdings muss im Rahmen der LokalRunde am Sonntagmorgen angesprochen werden, ob das Gemeindesäckel nicht ein wenig in Anspruch genommen werden sollte, um in Sachen Kultur und Fremdenverkehr den einen oder anderen Schritt nach vorne machen zu können. Also den Fragen nachgehen, ob Amel so etwas wie der weiße Fleck auf der Tourismus-Karte der Eifel ist und wenn ja, wieso?

Darüber hinaus drängt es sich auf, die Vereinswelt und etwas erweitert das Ehrenamt insgesamt etwas näher unter die Lupe nehmen. „Finden sich noch Vorstandsmitglieder?“, „Sind Musik- und Schützenverein überhaupt noch attraktiv?“ oder „Arbeiten die Dorfvereine gerne zusammen?“ lauten da die wichtigsten Fragestellungen.

Besonders im Süden der Deutschsprachigen Gemeinschaft erweist sich das Thema Verfügbarkeit und Erschwinglichkeit von Bauland als heikel und sollte daher angesprochen werden. Dabei stehen sich der Wunsch junger Leute, langfristig in ihren Heimatdörfern bleiben zu können, und die Tatsache, dass Baugrundstücke inzwischen eine ertragsreiche und sichere Finanzanlage darstellen, scheinbar diametral gegenüber.

Weniger für das in Sachen Nahversorgung „verwöhnte“ Amel als für die um liegenden fünf Dörfer gibt es einen großen Wunsch nach mehr Tante-Emma-Läden, Bäckereien oder Metzgereien. Wie beim Bauland gelten auch hier die sogenannten Gesetze der Marktwirtschaft. Denn es ist durchaus fraglich, ob solche Läden wirtschaftlich funktionieren können und ob die Dorfbewohner dann wirklich bereit sind, ihre Kaufverhalten entsprechend zu ändern und möglicherweise für das eine oder andere Produkt tiefer in die Tasche zu greifen. Einigkeit herrscht jedoch in der Auffassung, dass die öffentliche Hand in diesem Bereich keine Rolle spielen kann und sollte.

Gesprächsstoff dürfte es also am Sonntagmorgen ausreichend geben. Als Gesprächspartner der GE-Journalisten Allan Bastin und Jürgen Heck bei der Talkrunde zur Frühschoppenzeit im Hotel-Restaurant Amel-Mitte haben sich Claudia Zanzen, Erwin Wiesemes, Bernd Niessen und Manuel Schöpges bereit erklärt, Rede und Antwort zu stehen.

Alle Ameler, Deidenberger, Eibertinger, Iveldinger, Montenauer und Schoppener sowie alle interessierten Bürger sind, selbstverständlich bei freiem Eintritt, gern gesehene Besucher, Fragesteller und Diskussionsteilnehmer. Und wie der Name der Veranstaltung es vermuten lässt, endet das Ganze mit einer LokalRunde, die das GrenzEcho bei Amel-Mitte ausgibt.