„Wegweiser Ostbelgien“ legt Tätigkeitsbericht vor

Extremismus-Experte Ahmad Mansour bei seinem Besuch in Eupen im Oktober 2017. | David Hagemann

Auch im neuen Jahr bleibe die qualitätsvolle Beratungsarbeit für Familien und Angehörige, sogenannte Frontline-Worker (Pädagogen, Sozialhelfer, …) und alle Interessierten die erste Priorität der Einrichtung, hieß es in einer Mitteilung aus dem Kabinett des Ministerpräsidenten.

Am 22. April 2017 hatte die DG-Regierung ein trilaterales Abkommen mit dem Land Nordrhein-Westfalen und der Stadt Aachen über die Einrichtung einer „Wegweiser“-Anlaufstelle in Ostbelgien initiiert. Deren Aufgabe ist seitdem die Durchführung von Beratungs- und Sensibilisierungsangeboten zur Vorbeugung von gewaltsamem Radikalismus.

Auch wird über die beim Zentrum Kaleido Ostbelgien angesiedelte Anlaufstelle angestrebt, alle relevanten Partner in Ostbelgien und darüber hinaus für eine effiziente Zusammenarbeit in Sachen Prävention zu vernetzen. „In den ersten acht Monaten seiner Existenz brachte es Wegweiser Ostbelgien auf eine beachtliche Bilanz. Neben zahlreichen Einzel- oder Gruppenberatungen sowie Gesprächen mit ostbelgischen Netzwerkpartnern wurden verschiedene Veröffentlichungen erstellt. Darunter auch ein Informationsflyer sowie eine eigene Website, die in Kürze erscheinen werden. Neben gemeinsamen Terminen mit Wegweiser Aachen und NRW vertrat die Anlaufstelle die ostbelgische Regierung in mehreren Gremien und internationalen Arbeitsgruppen. Gemeinsam mit dem Kabinett des Ministerpräsidenten veranstaltete man auch eine öffentliche Konferenz in Eupen, für die der namhafte Extremismus-Experte Ahmad Mansour als Podiumsgast gewonnen werden konnte“, heißt es weiter in dem Pressekommuniqué.

„Mit unseren Partnern werden wir uns auch weiterhin für ein friedvolles Ostbelgien einsetzen. Auch wenn die Sicherheitspolitik nicht zu den Zuständigkeiten der Gemeinschaften zählt, können wir auf unserer Ebene und mit unseren Möglichkeiten in der Sensibilisierung, der Aufklärung und Beratung einiges bewirken. Wir stellen fest, dass das Angebot von Wegweiser Ostbelgien bereits heute genutzt wird – etwa von Schulen, ÖSHZ und auch Privatpersonen – und dies auch auf Grundlage eines fruchtbaren Austauschs mit Polizei und Staatsanwaltschaft“, wird Ministerpräsident Oliver Paasch in der Mitteilung zitiert.

Ausblickend auf das angelaufene Jahr bleibe die qualitätsvolle Beratungsarbeit für alle relevanten Zielgruppen die erste Priorität. Auch seien verschiedene Fortbildungen geplant, so etwa für Pädagogen, Jugendarbeiter oder Sozialhelfer. Gemeinsam mit der kanadischen Präventions-Anlaufstelle „CPRMW“ sollen zudem verschiedene präventionsbezogene Handreichungen für ein deutschsprachiges Zielpublikum verfügbar gemacht werden. Nicht zuletzt plant die Einrichtung eine noch engere Zusammenarbeit mit innerbelgischen Partnern mit dem Ziel, Informationsflüsse weiter zu verbessern, Maßnahmen aufeinander abzustimmen und sich gegenseitig über neue Methoden und Projekte zu informieren. (red)