Verbraucherschutzzentrale kritisiert EU-Strategie zum Plastikmüll

Plastikmüll wird oftmals ins Meer gespült. | Christoph Sator/dpa

„Die EU will lieber Plastikmüll recyceln statt ihn im Vorfeld vermeiden“, sagt VSZ-Geschäftsführer René Kalfa. Diese Initiative greift in den Augen der Verbraucherschutzzentrale zu kurz, um den Plastikmüllberg in Europa zu reduzieren. Das Konsumverhalten der Verbraucher und vor allem das Produktionsverhalten der Plastikbranche würden hiermit nur unzureichend angesprochen. „Es hört sich schon ein bisschen grotesk an, wenn geschälte Apfelsinen, Bananen und Eier dem Verbraucher in Plastikboxen zum Verkauf angeboten werden, während gleichzeitig mit guten Recyclingmethoden geworben wird. Die Politik soll dafür sorgen, dass weniger Plastik produziert wird“, so Kalfa. Die Plastikbranche beschäftige europaweit 1,5 Millionen Menschen, die einen Umsatz von rund 340 Milliarden Euro erzielt. Die EU sei bestrebt, Recyceln zu einem lohnenden Geschäft zu machen. „Da mehr Kunststoff gesammelt wird, sollten bessere, größere Recyclinganlagen eingerichtet werden“, verspricht die EU-Kommission. Das Recyceln von Plastik soll den Müllberg in Europa bis 2030 gänzlich eindämmen, so die Strategie. In der EU werden jährlich 26 Millionen Tonnen Plastikmüll produziert, nur 30 Prozent davon werden recycelt. Der Rest landet in Müllverbrennungsanlagen, in die Umwelt oder wird ins Meer gespült. (red)