Terrorermittler haben Imam im Visier - Verbindung zu Belgien

Die von der spanischen Polizei durchsuchte Wohnung des Imam in Ripoll (Spanien). | AP/dpa

Es Satty verbüßte eine vierjährige Haftstrafe wegen Drogenhandels und soll Kontakte zu den Verantwortlichen der Zuganschläge 2004 in Madrid gehabt haben, wie die Zeitung „El País“ berichtete. Ob der Geistliche überhaupt noch am Leben ist, ist aber unklar. Die Polizei entdeckte Medienberichten zufolge die sterblichen Überreste von drei Personen in den Trümmern des Hauses in Alcanar, wo sich am Mittwoch eine Explosion ereignet hatte. Die Beamten vermuten, dass die Gruppe dort Sprengstoff lagerte und ein noch größeres Attentat als das in Barcelona vorbereitete. Medien berichteten, dass der Imam sich unter den Toten befinden würde.

In spanischen Zeitungen berichten Bewohner von Ripoll, dass der Imam in den letzten Jahren (seit 2015) mehrmals nach Belgien gereist sei und dort auch eine Zeit lang gewohnt habe. Laut dem flämischen Sender VRT gibt es tatsächlich Hinweise, dass Es Satty in Belgien gewesen ist, genauer in Vilvoorde und Diegem. Spanische Medien schreiben, dass der 42-Jährige sechs Monate in Belgien gelebt habe. Die föderale Staatsanwaltschaft wollte die Angaben nicht bestätigen, doch erklärte der Bürgermeister von Vilvoorde, Hans Bonte (SP.A), der VRT, dass de Imam sich in Vilvoorde aufgehalten habe – „mit Sicherheit von Januar bis März dieses Jahres“, so Bonte, der nicht ausschließt, dass der Geistliche schon früher in unserem Land gewesen war. „Seit 2014 war Vilvoorde das Terrorismusproblem los, jetzt werden wir indirekt wieder damit in Verbindung gebracht.“ Dem Ausländeramt ist der Name Es Satty derweil nicht bekannt.

Die spanische Presse bringt den Imam auch mit den Zuganschlägen vom 11. März 2004 in Madrid in Verbindung.