Russland weist mögliche Zuweisung der Schuld an MH17-Abschuss zurück

Die Ukraine habe verschwiegen, dass ihre Luftabwehr in der Region die Boeing 777 der Malaysia Airlines überwacht habe, erklärte ein Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums am Montag in Moskau.

Die Untersuchungen in den Niederlanden liefen in die falsche Richtung, sagte General Igor Konaschenkow der Agentur Interfax zufolge.

298 Menschen waren beim Abschuss der Passagiermaschine auf dem Flug von Amsterdam nach Kuala Lumpur am 17. Juli 2014 getötet worden.

Der technische Abschlussbericht unter niederländischer Federführung von Oktober 2015 ging von einem Treffer mit einer Buk-Flugabwehrrakete russischer Herstellung aus. Sie sei vermutlich von einem Gebiet abgefeuert worden, das damals von prorussischen Separatisten kontrolliert wurde. Eine genaue Schuldzuweisung traf das Dokument nicht. Hinweise darauf werden aber am Mittwoch vom Zwischenbericht der Staatsanwälte erwartet. Russland hat eine Schuld mehrfach dementiert.

Das russische Militär präsentierte am Montag angebliche Original-Radardaten. Diese widerlegten den Vorwurf, die Buk sei bei dem Ort Snischne auf Separatistengebiet abgefeuert worden, sagte ein Offizier. „Es ist kein Zufall, dass die ukrainische Seite vor den Ermittlern, vor den Angehörigen der Toten und der Weltöffentlichkeit Daten zurückhält, die Auskunft über die wahre Ursache geben könnten“, sagte Konaschenkow Richtung Kiew.

Moskau hat in 14 Monaten seit dem Abschuss mehrere Erklärungen in Umlauf gebracht. Erst hieß es, ein ukrainisches Kampfflugzeug habe die Boeing abgeschossen. Dann wurde die These von der Buk akzeptiert, es sei aber ein Flugabwehrsystem der ukrainischen Armee gewesen. Konaschenkows Ausführungen stellten auch die Buk-Version wieder in Frage.

Journalistenkollektive wollen den Weg eines russischen Buk-Geschützes von Russland in das ostukrainische Kriegsgebiet und zurück anhand von Internet-Fotos dokumentiert haben. Auf dem Rückweg fehlte angeblich eine Rakete. (dpa)