Razzien nach Terror in London

Ein Polizist steht in Birmingham (Großbritannien) vor einem Wohnhaus. Bewaffnete Polizisten hatten in dem Haus eine Wohnung gestürmt. | dpa

Nach dem Terroranschlag in London hat die Polizei bei mehreren Razzien im Land acht Personen festgenommen. In London, Birmingham und anderen Orten seien Wohnungen durchsucht worden, teilte ein Sprecher von Scotland Yard am Donnerstag mit. In welcher Beziehung die Festgenommenen zu dem Täter stehen, sagte er nicht.

Bei dem Anschlag am Mittwoch waren vier Menschen getötet und etwa 40 verletzt worden. Der Angreifer sei in Großbritannien geboren worden.

Die Tat löste international Bestürzung und Anteilnahme aus. Paris schaltete die Beleuchtung des Eiffelturms ab, das Brandenburger Tor in Berlin sollte in den Farben der britischen Flagge angestrahlt werden. Für 19 Uhr ist eine Gedenkveranstaltung auf dem Trafalgar Square in London geplant.

„Wir gehen immer noch davon aus, dass der Angreifer ein Einzeltäter war“, sagte der Polizeisprecher. Der Mann sei durch den internationalen Terrorismus zu der Tat angeregt worden. Eine Gefährdung der Bevölkerung bestehe derzeit nicht.

Der britische Verteidigungsminister Michael Fallon geht davon aus, dass der Anschlag „in Verbindung zum islamistischen Terrorismus“ steht. Die Sicherheitsmaßnahmen um das Parlament würden überprüft. Über dem Areal kreisten auch am Donnerstag Hubschrauber.

Die Polizei korrigierte die Zahl der Toten von fünf auf vier, ohne weitere Angaben dazu zu machen. 29 Menschen wurden am Donnerstag noch in Krankenhäusern behandelt. Sieben von ihnen sind laut Scotland Yard in einem kritischen Zustand.

Der Attentäter war am Mittwoch zunächst auf der Westminster-Brücke neben dem Parlament mit einem Auto in Passanten gerast. Dabei starben ein etwa 50 Jahre alter Mann und eine 43 Jahre alte Frau. Die Britin mit spanischen Wurzeln wollte gerade ihre Kinder von der Schule abholen, wie Medien berichteten. Anschließend erstach der Attentäter auf dem Parlamentsgelände einen Polizisten. Die Polizei erschoss den Angreifer.

Nach dem Londoner Terroranschlag ermittelt auch die Pariser Anti-Terrorstaatsanwaltschaft, da drei französische Schüler verletzt wurden. Es gehe um den Vorwurf eines Mordversuchs in Verbindung mit einem terroristischen Vorhaben, bestätigten Justizkreise. Die Untersuchung wurde an die Anti-Terror-Einheit der Kriminalpolizei und den Inlandsgeheimdienst DGSI übergeben.

„Wir dürfen uns nicht beugen; wir dürfen nicht zulassen, dass die Terroristen Erfolg haben und unseren Lebensstil zerstören oder Gemeinden spalten“, sagte der Londoner Bürgermeister Sadiq Kahn. (dpa)