Mindestens 80 Tote und 207 Verletzte bei Explosionen in Kabul



Der schwere Anschlag in der afghanischen Hauptstadt Kabul wurde nach Angaben des IS-Sprachrohrs Amak von der Terrormiliz Islamischer Staat ausgeführt. Zwei Selbstmordattentäter hätten sich mit Sprengstoffgürteln in einer Menge von Schiiten in die Luft gesprengt, teilte Amak am Samstag mit.

Der Leiter des Isteqlal-Krankenhauses, Mohammad Sabir Nasib, sagte: „Viele der Verletzten, die zum Krankenhaus gebracht wurden, sind in schlechter Verfassung.“

Die Detonationen ereigneten sich während einer Demonstration auf einem zentralen Platz. Dort hatten sich am Samstag zahlreiche Menschen zu Protesten gegen eine Stromleitung versammelt.

„Erst dachten wir, das sei eine Minen-Explosion, aber als ich das Areal erreichte, wurde mir klar, dass es eine Selbstmordattacke mit einem Auto war“, sagte ein Demonstrant, der sich in der Nähe aufgehalten hatte. Er veröffentlichte ein Video auf Facebook, das den Platz mit zahlreichen blutüberströmten Opfern zeigte.

Zur Identität der Opfer konnte der Ministeriumssprecher zunächst noch keine genauen Angaben machen. Der afghanische Präsidentenpalast erklärte, dass unter den Toten Sicherheitskräfte seien, die die Demonstration bewacht hätten. (dpa)