Massive Cyber-Attacke legt Dutzende Firmen und Behörden lahm

Ersten Erkenntnissen zufolge handelte es sich um eine Version der bereits seit vergangenem Jahr bekannten Erpressungs-Software „Petya“, der Computer verschlüsselt und Lösegeld verlangt. Illustration: Silas Stein/dpa | 4

An der Ruine des Katastrophen-Atomkraftwerks Tschernobyl musste die Radioaktivität nach dem Ausfall von Windows-Computern manuell gemessen werden. Die Ukraine traf es ohnehin insgesamt besonders stark. Betroffen waren aber auch der Lebensmittel-Riese Mondelez („Milka“, „Oreo“), der russische Ölkonzern Rosneft, die US-Pharmafirma Merck und ebenfalls die dänische Reederei Maersk. Nach Angaben der Brüsseler Tageszeitung „Le Soir“ waren in Belgien fünf Konzerne betroffen. Ersten Erkenntnissen zufolge handelte es sich um eine Version der bereits seit vergangenem Jahr bekannten Erpressungs-Software „Petya“, der Computer verschlüsselt und Lösegeld verlangt. Der Trojaner habe sich zumindest zum Teil über die selbe Sicherheitslücke in älterer Windows-Software verbreitet wie auch „WannaCry“ im Mai, betonten Experten. Die Windows-Schwachstelle wurde ursprünglich vom US-Abhördienst NSA ausgenutzt. Hacker machten sie im vergangenen Jahr öffentlich. Es gibt zwar schon seit Monaten ein Update, das sie schließt – doch immer noch scheinen viele Firmen die Lücken in ihren Systemen nicht gestopft zu haben. (dpa)