Harvey Weinstein: Weggefährten und Ehefrau gehen auf Distanz

Harvey Weinstein gilt als einer der mächtigsten Produzenten in Hollywood. | afp

Inmitten der Vorwürfe trennte sich auch Ehefrau Georgina Chapman (41) von dem 65-jährigen Weinstein, wie mehrere US-Medien übereinstimmend berichteten. Sie leide mit allen Frauen, die „nach diesen unverzeihlichen Aktionen“ unermesslichen Schmerz erlitten hätten, zitierte unter anderem das Magazin „People“ aus einer Erklärung Chapmans. „Ich applaudiere der Stärke und Courage der Frauen, die nach vorne getreten sind und sich Gehör verschafft haben“, schrieb Leonardo DiCaprio (42), der unter anderem beim Film „Gangs of New York“ mit Weinstein zusammenarbeitete.

Zahlreiche weitere prominente Weggefährten warfen dem Produzenten am Dienstag (Ortszeit) unter anderem sexuelle Belästigung vor. Weinstein habe sie als 22-Jährige angefasst und massieren wollen, sagte Schauspielerin Gwyneth Paltrow der „New York Times“. Sie habe sich aber geweigert. Auch ihre Kollegin Angelina Jolie berichtete der Zeitung von einer „schlechten Erfahrung“ mit Weinstein in ihrer Jugend. „Als Ergebnis habe ich mich entschieden, nie wieder mit ihm zu arbeiten, und andere vor ihm zu warnen. Dieses Verhalten gegenüber Frauen ist in jeder Branche und in jedem Land inakzeptabel.“ „Hangover“-Star Heather Graham erzählte der „Variety“ von unangenehmen Avancen Weinsteins. In den frühen Nullerjahren habe er ihr zunächst gesagt, dass er sie in einem Film unterbringen wolle. Später habe er dann von einer Vereinbarung mit seiner Frau erzählt, dass er mit jedem schlafen könne, wenn er aus der Stadt sei. „Er hat es zwar nicht explizit gesagt, dass ich mit ihm schlafen muss, um in einen seiner Filme zu kommen. Aber der Subtext war da.“ Später habe sie ein Treffen mit Weinstein in einem Hotelzimmer abgesagt.

Zuvor waren bereits Weggefährten wie Meryl Streep, George Clooney, Lena Dunham, Judi Dench, Kate Winslet, Mark Ruffalo und Christian Slater auf Distanz zu Weinstein gegangen, ebenso die frühere US-Außenministerin Hillary Clinton, die von Weinstein in früheren Wahlkämpfen unterstützt wurde.

Sängerin und Schauspielerin Lindsay Lohan nahm Weinstein hingegen in Schutz. „Harvey Weinstein tut mir gerade sehr leid. Ich glaube, was gerade passiert, ist nicht richtig“, sagte die 31-Jährige in einem Video. (dpa)