EU-Behörden: Brüssel geht zweimal leer aus

Dazu gehörten unter anderem Brüssel, Frankfurt am Main, Dublin, Wien und Luxemburg. Die belgische Hauptstadt war bereits nach der ersten Runde gescheitert. Paris kann nun auf erhebliche Zusatzeinnahmen hoffen. Die europäische Bankenaufsichtsbehörde EBA richtet jährlich mehrere Hundert Konferenzen und Veranstaltungen mit Experten aus aller Welt aus. In London sorgte sie zuletzt pro Jahr für rund 9.000 zusätzliche Hotelübernachtungen. Hinzu kommt, dass auch die meisten hoch qualifizierten Mitarbeiter umziehen dürften. Die EBA, die sich um Wahrung der Finanzstabilität in der EU und das ordnungsgemäße Funktionieren des Bankensektors kümmert, kam zuletzt auf rund 200.

Unterdessen zieht die wegen des Brexit aus London wegziehende EU-Arzneimittelagentur (EMA) nach Amsterdam. In einer Stichwahl war es zu einem Unentschieden zwischen Mailand und Amsterdam gekommen. Die Entscheidung fiel daraufhin per Losverfahren für die niederländische Hauptstadt. Auch hier war Brüssel unter dem Strich leer ausgegangen. Die EMA beschäftigte zuletzt immerhin rund 900 Menschen. Für die Wahl des EMA-Sitzes hatten 19 EU-Staaten Bewerbungsunterlagen eingereicht, zur Abstimmung stellten sich letztlich 16. Kritiker hatten vor der Wahl gewarnt, das das an den Eurovision Song Contest erinnernde Wahlverfahren Überraschungssieger produzieren könnte. (belga/dpa)