CSP nimmt DG-Regierung in die Pflicht

Jérôme Franssen | GrenzEcho

In den Augen der CSP habe auch sie im Hinblick auf den anstehenden Befugnistransfer „maßgeblich den Weg geebnet“ – durch zahlreiche Gespräche mit der wallonischen Schwesterpartei CDH. „Dennoch bleibt offen, ob die DG-Regierung finanziell gut verhandelt hat“, teilten die Christlich-Sozialen mit. Während eines Besuchs des wallonischen Regionalministers Carlo Di Antonio (CDH) in Eupen wurden die Arbeitsgespräche zur Übertragung neuer Zuständigkeiten an die DG bilanziert. „Es ist sehr wichtig, dass die Deutschsprachige Gemeinschaft im Dialog mit der Wallonie bleibt und andere Teilstaaten als Partner sieht. Ohne Dialog ist keine fruchtbare Zusammenarbeit möglich. Die Gespräche waren sehr freundschaftlich“, wurde Jérôme Franssen, CSP-Fraktionsvorsitzender im PDG, zitiert.

Aus Sicht des CSP-Parlamentariers Luc Frank ist der Wohnungsbau eine der zentralen Zuständigkeiten für unseren Standort: „Der bestehende Immobiliendruck muss unbedingt abgebaut und neuer Wohnraum geschaffen werden. Besonders wichtig ist außerdem neue maßgeschneiderte Vergabekriterien festzulegen, um den bekannten Problemen entgegenzuwirken“, so Frank, der sich weiterhin für die Zusammenarbeit mit den frankofonen Nachbargemeinden einsetzen will. Bereits im letzten Jahr war die Raumordnung Thema in den bilateralen Gesprächen zwischen CSP und CDH. Dabei ging es in Namur den Angaben zufolge vor allem um die Vereinfachung der Baugenehmigungen für die ostbelgische Bevölkerung.

Für die CSP fehlt in der Energiepolitik nocheine klare Richtung.

„Jeder, der gebaut hat oder bauen möchte, weiß, was es bedeutet, einen Antrag dafür zu stellen und welche Hürden zu nehmen sind“, zeigt sich CSP-Fraktionsvorsitzender Jérôme Franssen zufrieden mit dem Ergebnis der Gespräche. „Bisher ging es uns vor allem um die Zuständigkeiten an sich. Jetzt aber geht es auf Regierungsebene um die Finanzen. Im Parlament wollte uns Ministerpräsident Paasch keine Details nennen. Dennoch müssen wir sicher gehen, dass die Gemeinden und die Bevölkerung, einen klaren Mehrwert nutzen können und am Ende nicht draufzahlen, weil sich die Verhandlungen für Ostbelgien finanziell nicht rechnen“, so Franssen.

Während die CSP die DG in den Bereichen Wohnungsbau und Raumordnung schon recht weit sieht, fehlt in Sachen Energie momentan noch eine klare Richtung. Bisher war die DG nicht für Energie verantwortlich. Allerdings stehen die Aussagen der Regierung im Raum, eine energieautarke Modellregion sein zu wollen. „Das sind starke Aussagen, die aber konkret umgesetzt werden müssen, sonst ist die Glaubwürdigkeit der DG-Regierung in Gefahr“, denkt der CSP-Abgeordnete Herbert Grommes. Die Regierungen der DG und der Wallonie hatten sich am vergangenen Freitag auf weitere Befugnisübertragungen von Namur nach Eupen geeinigt. (red/sc)