Seiten- und Rückspiegel an Fahrzeugen bald nicht mehr verpflichtend

Mit Inkrafttreten der überarbeiteten Straßenverkehrsordnung sind Außen- und Rückspiegel keine Pflicht mehr - vorausgesetzt, es gibt Alternativen am Fahrzeug. | dpa



Der föderale Verkehrsminister François Bellot (MR) streicht den Artikel aus der Straßenverkehrsordnung, wonach Seiten- und Rückspiegel an Fahrzeugen verpflichtend sind. Das berichten mehrere Zeitungen am Dienstag. Autos ohne Seitenspiegel sind verbrauchsärmer und auch sicherer, denn in Städten kommt es häufiger vor, dass Fahrradfahrer durch Außenspiegel vorbeifahrender Fahrzeuge zu Fall gebracht werden.

„Mit Inkrafttreten der neuen Straßenverkehrsordnung muss ein Auto mit sogenannten indirekten Sehhilfen ausgestattet sein“, bestätigt ein Sprecher des Ministers. „Das können weiterhin die traditionellen Seiten- und Rückspiegel sein. Aber es wird auch erlaubt sein, Spiegel durch Kamerasysteme zu ersetzen, die es dem Fahrer ermöglichen, den Verkehr neben und hinter dem Auto vom Armaturenbrett aus zu sehen.“

Mark Pecquer, Dozent für Fahrzeugtechnik, erklärt: „Herkömmliche Seitenspiegel sind nicht förderlich für die Aerodynamik eines Fahrzeugs. Autos ohne Außenspiegel verbrauchen daher etwas weniger. Aber der Sicherheitsaspekt ist mir noch wichtiger. Vor allem in belebten und engen Städten sind Seitenspiegel eine Gefahr für Fahrradfahrer.“

Eine weitere Anpassung der Straßenverkehrsordnung betrifft die Anschnallpflicht, die das Anlegen eines Sicherheitsgurtes künftig auch beim Rückwärtsfahren vorschreibt. Das ist heute noch nicht der Fall – ein Relikt aus vergangenen Tagen, als Sicherheitsgurte noch starr waren und Autofahrer stark in ihrer Bewegungsfreiheit einschränkten.

Die neue Straßenverkehrsordnung wird 2021 in Kraft treten. (belga)