Ronaldo hat noch lange nicht fertig

Cristiano Ronaldo, vor ihm kann man nur den Hut ziehen. | afp

Cristiano Ronaldo? Über den Zenit hinaus, mit mittlerweile 32 Lenzen im fortgeschrittenen Fußballer-Alter, hieß es. Seine Trefferquote werde sicher nicht besser. Teile der Real-Fans pfeifen den Topverdiener schon seit Längerem immer mal wieder aus. Doch was nun in der Champions League gegen den FC Bayern folgte, war eine einzige Machtdemonstration. Die Torschützen in den beiden Partien hießen Ronaldo, Ronaldo, Ronaldo, Sergio Ramos, Ronaldo, Ronaldo und Asensio. Im Halbfinal-Hinspiel gegen Atlético Madrid dann folgende Reihenfolge: Ronaldo, Ronaldo, Ronaldo.

Mit physischer Wucht, technischer Präzision und seinem unersättlichen Titelhunger avanciert der Portugiese in der wichtigsten Phase der Saison einmal mehr zum entscheidenden Mann für das Starensemble aus der spanischen Hauptstadt. Er ist für Real – zumindest noch – unersetzlich. Wenn dem Team von Zinedine Zidane als erstem Klub die erfolgreiche Titelverteidigung in der Champions League gelingt, dann auch, weil es Ronaldo hat.

Deswegen muss man den Meister der Selbstinszenierung nicht lieben. Ronaldo polarisiert mit seinem Verhalten auf und abseits des Platzes. Aber er bewegt sich durchaus geschickt innerhalb der Mannschaft, immer wieder betonen seine Kollegen, dass CR7 nicht bloß für eine globale Ego-Marke, sondern auch für echten Teamgeist steht.

Vor der sportlichen Lebensleistung von Cristiano Ronaldo kann man ohnehin nur den Hut ziehen, es gab noch keinen wie ihn. Und seit spätestens dieser Woche wissen auch seine Kritiker: Er hat noch lange nicht fertig… (sid)