Vor dem Spiel deutete alles auf eine fast magische Nacht hin. Die Stimmung im altehrwürdigen Bosuilstadion war geladen. Noch nie hatte ich vor einem Fußballspiel Gänsehaut. Als die über 14.000 Fans – egal ob aus Antwerpen oder aus Eupen – kurz vor dem Anpfiff zum ersten und letzten Mal eine Einheit bildeten und „You´ll never walk alone“ in die Abenddämmerung schrien, hatte ich sie. Schwer beeindruckt waren wohl auch die Spieler auf dem Rasen.
Denn das, was die 22 Akteure in weiten Teilen der Partie zeigten, hatte wenig mit dem großen, seit Wochen erwarteten „Finale“ zu tun. Kein Spektakel, sondern ängstlicher Fußball war bis kurz vor Schluss zu beobachten. In der 95. Minute, als Onyekuru den Ball haarscharf am Tor vorbeisetzte, stand die Zeit im von unzähligen Mythen umrankten Bosuilstadion für den Bruchteil einer Sekunde still. Zentimeter hatten den Aufstieg der AS Eupen in die 1. Division verhindert.
Wenig später sorgten einige Chaoten, die sich Fans nennen, dafür, dass der Beiname „Hölle von Antwerpen“ eine neue Bedeutung erhielt. Dafür, dass von der magischen Nacht im Bosuil des FC Antwerp nicht mehr viel übrig ist.
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