„Wichtig ist für uns die Attraktivität des Baugrunds“, gibt Dany Radermecker von Immo Nyssen ganz klar die betriebsinterne Linie vor. Denn an irgendeiner beliebigen Parzelle das eigene Firmenschild auch noch nach zwei Jahren stehen zu haben, sei nicht unbedingt förderlich. Nur: Attraktivität ist sehr subjektiv…
Was also macht den Reiz einer Parzelle aus? Welche Kriterien legt die Agentur selbst an? „Es gibt eine Grundregel: Wir versuchen, uns in die Lage des potenziellen Käufers zu versetzen. Was könnte ihn an dieser oder jener Parzelle motivieren? Oder umgekehrt: Was könnte seinem Interesse im Wege stehen?“ Der letztlich entscheidende Impuls sei jedoch nahezu immer die Lage. Wenngleich mitunter aus sehr differenziertem Blickwinkel – mal rational, mal emotional motiviert. Wichtig sein könne etwa die Entfernung zum Arbeitsplatz und hiermit verbunden die Nähe zu einer schnellen Verkehrsanbindung wie etwa eine Autobahnzuffahrt. Aber ebenso wichtig könne manchmal die lokale Einbindung des Interessenten sein, der unbedingt im eigenen Ort bleiben wolle, in Reichweite von Familie, Freunden und Vereinen.
Wert legten die Interessenten auch auf die Topografie des Geländes, das möglichst flach sein sollte. Und zudem ebenerdig mit der Straße. „Hanglage ist wenig gefragt. Noch schwieriger zu verkaufen sind aber Grundstücke, die wesentlich tiefer als die Straße liegen und somit eine kompliziertere Bebauung mit sich bringen.“ Ein Argument sei ebenfalls der Erschließungsmodus. „Ist das Grundstück schon voll erschlossen? Gibt es einen unmittelbaren Zugriff auf Wasser, Strom, Telefon, Kanalisierung?
Und dann gebe es da noch die Orientierung und den Kontext. Südlage sei sicher ein Plus, ebenso uneingeschränkt freie Sicht. Genauso wichtig sei die Nachbarschaft. „Beispielsweise ist eine ländliche Umgebung reizvoll, solange keine Stallungen in Sichtweite seien – das ist nicht unbedingt sehr verkaufsfördernd.“
