Das Projekt „Freundschaft – Gemeinsam bewegt“ ist nicht nur ein äußerst erfolgreiches Austauschprogramm zwischen Förderschulen aus Tirol und Ostbelgien, sondern sicherlich auch ein Ausdruck der direkten Freundschaft zwischen unserer Gemeinschaft und dem Tiroler Land.
Am Freitag, 23. März, hieß es für die 16 Schulkinder der Grundschulen des Zentrums für Förderpädagogik (ZFP) in Ostbelgien Abschied nehmen von einer unglaublichen Woche in Tirol. Die Schüler, diesmal aus St.Vith und aus Eupen mit ihren Lehrpersonen, haben während einer ganzen Woche nicht nur das Skifahren gelernt, sondern für viele der Schüler war dies auch das erste Mal außerhalb der eigenen Familie leben zu müssen.
Die Unterkunft war in diesem Jahr das erste Mal im Hotel Weberbauer. Dort wurden unsere Schüler selbstverständlich als vollwertige Gäste betrachtet, mit eigenem Zimmerschlüssel und selbstständigem Zusammenstellen der Speisen beim Abendessen.
Angefangen hatte alles im Rahmen einer großen Eröffnungsfeier am Sonntagmorgen, ein Tag nach der Ankunft der Ostbelgier. Unter dem bekannten Motto „Freundschaft gemeinsam bewegen“ wurden 16 Schüler sowie ihre Betreuer des Zentrums für Förderpädagogik Eupen und St.Vith im Restaurant Brandstal an der Bergstation der Bergbahn Scheffau willkommen geheißen.
Wie jedes Jahr nahmen zahlreichen Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft an dieser Eröffnungsfeier teil und begrüßten persönlich die belgischen Gäste. Ministerpräsident Oliver Paasch betonte die Wichtigkeit dieses Projektes.
Angesicht des Erfolges der letzten Jahre möchte Paasch, dass dieses Projekt Schule macht und eventuell auch nach Südtirol ausgedehnt werden könnte. Erste Gespräche dazu verliefen bereits sehr vielversprechend.
Parlamentspräsident Alexander Miesen, der bereits zum sechsten Mal bei der Eröffnungsfeier anwesend war, unterstrich die Bedeutung des Projektes „Freundschaft – Gemeinsam bewegt“. Die grenzüberschreitende Kooperation hat sicherlich inzwischen zu sehr guten und freundschaftlichen Kontakten zwischen den vielen beteiligten Personen aus beiden Regionen geführt.
Aus Österreich waren zahlreiche Bürgermeister angereist. Ernst Schöpf, Bürgermeister aus Sölden und Präsident des Tiroler Gemeindeverbandes der Bürgermeister begrüßte alle Anwesende aus Belgien und Österreich. Auch er unterstrich die Bedeutung des Projektes und sicherte allen auch weiterhin volle Unterstützung zu. Bürgermeister Ernst Schöpf war es auch, der 1997 mit Franz-Josef Vandenhirtz das Fundament dieser Brücke zwischen Tirol und Ostbelgien legte, auf der in den letzten Jahren zahlreiche Freundschaften und Bindungen entstanden.
Die Landtagsabgeordnete Barbara Schwaighöfer, begrüßte alle Anwesende und bedankte sich bei allen Mitstreitern, die irgendwie an diesem Programm mitgewirkt hatten.
Wie Organisator Franz-Josef Vandenhirtz in seiner Ansprache betonte, sei in erster Linie den belgischen Kindern das Skifahren beizubringen, und das ist auch bis heute voll und ganz gelungen. Im Austausch dafür waren Schüler der Hans-Hentzinger-Schule aus Kufstein, der Fritz-Atz-Schule in Wörgl sowie der Sonderschule Kramsach in Belgien und wurden vom ZFP in Eupen betreut.
Finanziert wird dieser Austausch in erster Linie von den Kiwanis-Vereinen, von der DG und vom Land Tirol. Eric Fonk, Präsident des Kiwanis St.Vith, unterstrich in seiner Ansprache die Wichtigkeit einer Unterstützung eines solchen Projektes. Seit 2009 unterstützen die Kiwanis-Clubs aus der Region St.Vith, Eupen und Kelmis gemeinsam das Projekt. In Österreich engagiert sich der Kiwanis Distrikt.
Außerdem organisieren die Kiwanis-Clubs aus Ostbelgien jedes Jahr die Alpentage. Diese sind nun von Bütgenbach nach Herbesthal verlegt worden. Unter der Präsidentschaft von Benoit Gauder werden nun jedes Jahr die Alpentage Dank der Herbesthaler Interessengemeinschaft durchgeführt, um somit genügend Gelder herbeizuschaffen. In diesem Jahr konnten schon 5.000 Euro beigesteuern werden. Ein erhebliches finanzielles Resultat.
Jeden Morgen um 9 Uhr nahmen die Schüler mit ihren Lehrern den Skilift. Dann wurede bis im späten Nachmittag intensiv das Skifahren gelernt. Die Skischule Scheffau mit ihrem Leiter Gerhard Told scheuten keine Bemühungen, um allen Kindern so schnell wie möglich das Skifahren beizubringen. Bereits am Dienstagnachmittag konnte man einen großen Teil der Schüler auf den normalen Skipisten fahren sehen. Von Tag zu Tag ging es besser.
Am Freitagnachmittag wurde dann traditionsgemäß ein Wettkampf gestartet. Zur Krönung organisierte die Skischule Scheffau am letzten Abend, vor der Abreise nach Belgien, eine Preisverteilung. Alle Schüler erhielten ihr Skidiplom sowie eine Gold-, Silber- oder Bronzemedaille. Als bester Skifahrer konnte Robin Wangen (13 Jahre) einen Pokal in Empfang nehmen.
Ein tolles Projekt, das auch in diesem Jahr ein voller Erfolg wurde. Im Oktober werdendie Schüler zum Gegenbesuch hier in der DG erwartet.
