Dorfbewohner feierten über vier Tage Walleroder Dorfkirmes

Das neue Hahnenkönigspaar (links), gemeinsam mit ihren Kindern, sowie das diesjährige Gänsekönigspaar (rechts) der Walleroder Dorfkirmes. | privat

Wer sich am Wochenende vom 15. bis 18. Juni auf dem Walleroder Kirmesgelände umschaute, der staunte nicht schlecht. Nicht unzählige Kirmesbuden oder JGV-Wettkämpfe prägten das Bild. Nein, viel mehr ein ganzes Dorf beim Pflegen einer wunderbaren Tradition war zu erleben: eine waschechte Dorfkirmes.

Nachdem Ende 2016 der Saal Feyen seine Pforten geschlossen hatte, fand in diesem Jahr die zweite Auflage der „neuen Walleroder Kirmes“ statt. Die beinahe komplette Dorfbevölkerung feiert über vier Tage ein großes Fest. Diese Organisation stemmen der Musikverein und der Junggesellenverein gemeinsam.

Eröffnet wurde die diesjährige Kirmes am Freitag mit dem Aufrichten des Kirmesbaums. Dieser wurde nicht nur durch die Junggesellen zum Dorfmittelpunkt getragen, sondern dort auch noch nach alter Tradition per Hand mit musikalischer Unterstützung des Musikvereins aufgerichtet. Der gelungene Kirmesauftakt wurde selbstverständlich bis in die frühen Morgenstunden gefeiert.

Das letztjährige Erfolgskonzept wurde beibehalten und somit konnte die Kirmes erneut dort stattfinden, wo sie bereits vor Generationen die Walleroder verzückte. Im sogenannten „Hammelsjaart“ konnte am frühen Samstagabend der Junggesellenverein die „Bestaaten“ mit 7:2 in einem packenden Fußballspiel vom Platz fegen. Daraufhin wurde das Festzelt zum Beben gebracht. DJ Stereonight und vor allem die eigens gegründete Kirmesband Fun n‘Fair wussten die Menge zu euphorisieren.

Der Sonntag stand völlig im Zeichen der Familie. Die Großen erfreuten sich der kulinarischen Genüsse in fester und flüssiger Form, während die Kleinen auf dem weiträumigen Kirmesgelände oder auf der Springburg toben konnten. Den ganzen Nachmittag über ließen die Organisatoren alte Kirmesklassiker, wie das „Glücksrad“, oder das „Aquariumspiel“ wieder neu aufleben. Eine Kirmesbude vermisste in dieser lustigen und geselligen Runde wirklich niemand der zahlreichen Besucher.

Highlight des Sonntags war natürlich das traditionelle Gans- und Hahnenhauen. Hahnenkönig wurde, nach dem 31. Schlag, Freddy Classen mit seiner Ehefrau Erika als Königin.

Den Titel des Gänsekönigs, der unter den Junggesellen ausgetragen wird, konnte Kevin Seffer nach dem 87. Schlag sein eigen nennen. Zur Königin erwählte er Julia Schür aus dem Kreise der Dorfschönheiten. Nun konnte die Feier zur Musik von DJ Stereonight so richtig losgehen. Bis spät in die Nacht hinein feierten Jung und Alt gemeinsam ihre Kirmes.

Der letzte Tag der Kirmes startete mit einem durch den Junggesellenverein geplanten und umgesetzten Wortgottesdienst am Montagmorgen. Noch leicht müde, aber doch bestens gelaunt, zog der Junggesellenverein durchs Dorf und präsentierte die beiden Königspaare.

Nachdem spätestens jetzt alle Dorfbewohner vom Schlaf erwachten, konnte das Festzelt ein letztes Mal bis auf den letzten Platz gefüllt werden, denn am Kirmesmontag fand das traditionelle „Gansessen“ statt. Die beiden organisierenden Vereine hatten geladen und fast die gesamte Dorfbevölkerung war erschienen, um gemeinsam mit den Königspaaren das von Traiteur „An Terres‘e“ gelieferte Festessen zu genießen. Nach einer „Riesentombola“ konnte nun wieder bis ganz tief in die Nacht gefeiert werden.

Wallerode hat wieder einmal gezeigt, was möglich ist, wenn ein ganzes Dorf zusammensteht und eine wunderbare Tradition zu pflegen und zu schätzen weiß. Spaß, Frohsinn und Geselligkeit waren der Kern einer Kirmes, die die anwesenden Dorfbewohner so schnell wohl nicht vergessen werden.