Wohin gehen wir?

Ich beobachte immer wieder, dass es schwer ist Menschen zu motivieren ein gesellschaftliches Engagement einzunehmen, sei es im Ehrenamt, im Sport, in der Kultur und nicht zuletzt in der Politik. Ich beobachte immer mehr, dass soziale Randsituationen zu Fallzahlen, Statistiken und Dossiers herabgestuft werden. Immer mehr werden Menschen für ihr eigenes Schicksal verantwortlich gemacht und deshalb müssten sie kontrolliert und bevormundet werden, ihre Leistungen gesperrt werden. Und manchmal werden Menschen regelrecht mit staatlicher Unterstützung ausgeschlossen (siehe die letzten Äußerungen von Staatssekretär Theo Francken zur „Reinigung“ des Maximilian-Parks und andere). Dabei werden die individuellen Schicksale der Menschen ausgeblendet und menschliche Daseinsberechtigung entzogen. Traurig, stelle ich fest, dass genau die Menschen, die diesen Fallzahlen, diesen Statistiken und Dossiers ein wahres Gesicht geben, persönlich angegriffen werden, ins Abseits gedrängt werden, und derart in ihrem Menschsein verletzt werden, dass sie sich zurückziehen müssen. Am Ende der Geschichte sind allerdings wieder die Schwächsten die Leidtragenden. Ich stelle mir die Frage, ob in Zukunft noch überhaupt jemand den Mut und die Kraft haben wird, die Menschenwürde an erster Stelle zu setzen?