TTIP und die Staatsräson

Karl-Heinz Braun aus Lontzen antwortet auf den Leserbrief von Johann Klos zum Thema TTIP vom 19. Dezember: Sehr geehrter Herr Klos, vor ein paar Jahren habe ich Ihre Leserbriefe noch mit Wohlwollen gelesen. Später hatte ich den Eindruck, Sie seien Auftragsschreiber, was Sie jedoch leugnen. Nun komme ich zu der Überzeugung, dass Ihre Liebe zur SP Ihren Realitätssinn getrübt hat. Glauben Sie denn wirklich, die Damen und Herren Weykmans, Jadin, Scholzen, Paasch, Lambertz und Stoffels meinen es ernst mit der Ankündigung, bei Nichterfüllung der PDG-Forderungen gegen TTIP zu stimmen bzw. stimmen zu lassen? Der einzige Grund, weshalb die Meinungsführer in ihren jeweiligen Parteien dieses Lied noch singen, ist, dass sie andernfalls mächtigen Gegenwind an der Basis bekämen. Und vielleicht sind ja auch noch ein paar Euros zusätzlicher Dotation drin, wenn man das Scheingetöse Richtung Inland lange genug aufrecht hält. Am Ende steht jedoch – wie in allen anderen Fällen bisher – die Staatsräson. Das ist so sicher, wie das Amen („so sei es!“) in der Kirche. Sigmar Gabriel und Martin Schulz haben es kürzlich in der SPD vorexerziert: Man will ja nicht die Regierungsfähigkeit aufs Spiel setzen. Stellen Sie sich also schon mal darauf ein, Herr Klos, dass die Genossen der SP und die Liberalen von ProDG und PFF den TTIP-Geheimvertrag abnicken werden. Und ich stelle mich schon mal darauf ein, dass Sie danach einen Leserbrief schreiben werden, um dies mit gewandten Worten zu rechtfertigen. Schöne Feiertage!