Nein Maggie, es passt nicht

Bekommt man zu Weihnachten ein Geschenk, das einem nicht gefällt, landet es schnell auf E-Bay. Leider kann man das von den „Geschenken“ der Michel-Regierung nicht behaupten: Seit Januar gibt es im Bezirk Verviers einen neuen Hausärzte-Notdienst. Bis zur Bescherung stand der Dienst mit einer blauen Schleife und dem Föderalhaushalt verpackt unter dem Weihnachtsbaum. Es wurde ausgepackt und man stellte fest: Es passt nicht!

Während unsere frankophonen Mitglieder gut weg kommen, müssen die Deutschsprachigen in die Röhre gucken. Wenn du aus dem Norden der DG kommst, dann musst du künftig am Wochenende und an Feiertagen ab 20 Uhr nach Verviers fahren. Geht es dir schlecht genug, kommt der Arzt zu dir nach Hause. Sprechen diese Ärzte Deutsch? Pustekuchen. Der Bereitschaftsdienst muss mit den frankophonen Ärzten geteilt werden. Noch nicht mal der Telefondienst funktioniert im Moment zweisprachig.

Im GrenzEcho vom 17. Januar begründet das Dr. Franckh mit dem Ärztemangel. Die Eifler Ärzte, im Vergleich zum Norden in der Unterzahl, haben einen eigenen Hausärzte-Dienst geschaffen. Vielmehr geht hier um die Tatsache, dass die Bürger die Einschnitte der Föderalregierung immer deutlicher spüren. Allein im Gesundheitsbereich werden in diesem Jahr 900 Millionen eingespart. Die Rechnung bezahlt der Patient: Die Kosten für Medikamente und Behandlung steigen, Dienste und damit Arbeitsplätze werden abgeschafft.

Das Budget für die Bereitschaftsdienste der Hausärzte hat die liberale Ministerin De Block bereits 2016 eingefroren, um neue Kriterien zu erarbeiten. Das Ergebnis ihrer Politik kennen wir. Deutschsprachige und Frankophone werden im Bezirk Verviers zusammengelegt. Die Telefonisten hatten bis vor kurzem zumindest nicht einmal die nötige Ausbildung, um den Dienst anzutreten – geschweige denn Deutschkenntnisse. Als Nächstes knüpft sich die Föderalregierung die Krankenhäuser vor. In 2017 sollen hier 92 Millionen eingespart werden. Hoffentlich kann man dieses „Geschenk“ dieses Mal umtauschen. Ich bin mir nämlich sicher: Nein Maggie, es passt nicht!