Eifel ist Schwerpunkt für Wildkatzen

<p>Die europäische Wildkatze breitet sich wieder aus.</p>
Die europäische Wildkatze breitet sich wieder aus. | Foto: dpa

Leider seien die Nachweise in einigen Gebieten lückenhaft, so dass es sich dabei nur um eine grobe Schätzung handele, sagte die Projektkoordinatorin Wildkatze der Umweltorganisation BUND NRW, Katharina Stenglein, der dpa. Der Trend, dass sich die Wildkatze wieder ausbreite, sei aber eindeutig.

Auch in Aachen wurde eine Wildkatze bildlich festgehalten.

Ein Beispiel: Im Aachener Stadtwald wurde in diesem Jahr Wildkatzennachwuchs mit Hilfe einer Kamera nachgewiesen. „Die Wildkatze ist ein Beutegreifer“, erklärte Stenglein. Sie fresse in erster Linie Mäuse und verringere damit die Mäusepopulation, was sich positiv auf den Baumnachwuchs auswirke, erläuterte sie.

Das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW weist darauf hin, dass die Wildkatze große zusammenhängende Wälder benötige. Sie bevorzuge alte Laub- und Mischwälder, Windwurfflächen, Waldränder, ruhige Dickichte und Wasserstellen, erklärte Sprecherin Birgit Kaiser de Garcia. Bevorzugte Nahrungsflächen seien Waldränder, Waldlichtungen oder waldnahe Wiesen und Felder. Darüber hinaus benötigten die Tiere ein ausreichendes Angebot an natürlichen Versteckmöglichkeiten als Schlafplätze und zur Jungenaufzucht.

Nach einem starken Bestandsrückgang im 20. Jahrhundert habe die Wildkatze große Areale und Lebensräume wiederbesiedelt, erklärte die Sprecherin des Landesamtes. Hauptverbreitungsgebiete in NRW seien die Eifelregion, das Sauerland, die Egge und das Oberwälder Bergland im Kreis Höxter. In der Nordeifel betrage die Größe der Streifgebiete bei Katern 1.000 bis 2.000 Hektar, bei Katzen 500 Hektar. Innerhalb ihres Lebensraums legten Tiere im Durchschnitt drei Kilometer pro Nacht im Sommer und bis zu elf Kilometer pro Nacht im Winter zurück. Die Eifel ist einer der Verbreitungsschwerpunkte in Deutschland.

Der Landesbetrieb Wald und Holz NRW arbeitet mit dem BUND zusammen, um die Wiederausbreitung zu unterstützen. Stellenweise werden einige Holzhaufen im Wald so platziert, dass sie als Versteck dienen können und für die Aufzucht besonders attraktiv sind. Das Pflanzen seltener Baumarten und Wildobstarten an Bachläufen soll außerdem die Wanderung der Wildkatzen begünstigen.

„Verwilderte Hauskatzen sind keine Wildkatzen.“

„Verwilderte Hauskatzen sind keine Wildkatzen“, betonte die Sprecherin des zuständigen Landesamtes in NRW. Es gebe unter den Hauskatzen auch grau-schwarz getigerte Farbvarianten, die der Wildkatze sehr ähnelten. Die Färbung des Schwanzes ist den Angaben zufolge ein Unterscheidungsmerkmal: „Bei der Wildkatze sind die schwarzen Ringe des buschigen Schwanzes breit, klar abgesetzt und geschlossen, das Schwanzende ist schwarz und oft stumpf. Bei ähnlich gezeichneten Hauskatzen sind die dunklen Ringe nicht geschlossen, in der Regel dünner und zahlreicher, das Schwanzende ist spitz.“ (dpa/lnw/ab)

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