Boniface rettet Bayer einen Zähler gegen Dortmund

<p>Victor Boniface rettete Leverkusen gegen Dortmund (hier mit Marco Reus) mit seinem achten Saisontor einen Punkt.</p>
Victor Boniface rettete Leverkusen gegen Dortmund (hier mit Marco Reus) mit seinem achten Saisontor einen Punkt. | Foto: dpa

Das Team von Trainer Edin Terzic holte dank gnadenloser Effizienz ein glückliches 1:1 (1:0) bei der überlegenen Werkself, die auch im 20. Pflichtspiel ungeschlagen blieb und nach zuletzt acht Liga-Siegen erst zum zweiten Mal in dieser Saison zwei Punktverluste hinnehmen musste.

Julian Ryerson (5.) brachte die Gäste vor 30.210 Zuschauern in der ausverkauften BayArena in Führung, Victor Boniface (79.) erzielte nach Vorarbeit des eingewechselten Patrik Schick den hochverdienten Ausgleich. Bayer bleibt mit 35 Punkten nach 13 Spielen Spitzenreiter, Bayern München könnte nach der Spielabsage am Samstag mit einem Dreier im Nachholspiel gegen Union Berlin aber vorbeiziehen. Der BVB rutschte aus den Champions-League-Rängen und ist Fünfter (25 Punkte).

„Es ist ein bisschen bitter“, sagte BVB-Kapitän Emre Can bei DAZN: „Leverkusen hatte mehr Spielanteile, aber wir haben lange geführt und wollten es über die Zeit bringen. Es war defensiv sehr gut von uns, aber offensiv muss mehr kommen.“

Bayer-Trainer Xabi Alonso setzte wieder auf seine eingespielte und ausgeruhte Liga-Stammelf. Florian Wirtz, der beim 2:0 in der Europa League bei BK Häcken mit muskulären Problemen gefehlt hatte, kehrte zurück. Terzic hatte wegen einer „Erkältungswelle“ deutlich größere Personalsorgen. Niklas Süle, Ramy Bensebaini und Salih Özcan fehlten, immerhin wurden Julian Brandt und Marcel Sabitzer rechtzeitig gesund.

„Das ist aktuell die schwerste Aufgabe im deutschen Fußball“, sagte Terzic vor dem Spiel bei DAZN – gab sich nach dem vorzeitigen Achtelfinal-Einzug in der Champions League unter der Woche beim AC Mailand (3:1) aber selbstbewusst: „Zu einem Topspiel gehören immer zwei Teams. Wir sind eins davon. Wir wollen mutig spielen und den nächsten Schritt gehen.“

Und in diesem „extrem wichtigen Spiel“ am ersten Adventssonntag gelang das prompt. Marco Reus verlängerte mit der Hacke auf Niclas Füllkrug, der schirmte den Ball ab und spielte genau zum richtigen Zeitpunkt durch die Gasse auf Ryerson, der Lukas Hradecky keine Chance ließ.

Für Leverkusen eine ganz ungewohnte Situation. Nur beim bisher einzigen Unentschieden zuvor in München (2:2) hatte das Alonso-Team einem Rückstand hinterherlaufen müssen.

Aber die Werkself zeigte sich unbeeindruckt, war drückend überlegen und kombinierte sich vor allem über den rechten Flügel mit Jeremie Frimpong und Jonas Hofmann spielerisch leicht in den Strafraum. Exequiel Palacios (7.), zweimal Xhaka (14./21.) und Hofmann (20.) zielten nicht genau genug, Jonathan Tah traf den Ball nicht (26.), Alejandro Grimaldos Freistoß war sichere Beute für BVB-Keeper Gregor Kobel (31.).

Kurz vor dem Pausenpfiff traf Wirtz sehenswert, das Tor wurde wegen Abseits im Vorfeld von Victor Boniface aber wieder einkassiert (45.+1). Xhaka verpasste kurz darauf die größte Chance, die Pausenführung des BVB war überaus glücklich.

Die Gäste verteidigten aufopferungsvoll und lauerten auf Konter. Odilon Kossounou rettete in letzter Not gegen den enteilten Jamie Bynoe-Gittens (51.), ansonsten spielte nur Bayer – und wurde spät belohnt. In der fünften Minute der Nachspielzeit hätte Dortmund den Spielverlauf beinahe nochmals auf den Kopf gestellt, doch ein Flugkopfball von Niclas Füllkrug ging über das Tor.

Bayern gegen Union erst im Januar

Das nach dem Wintereinbruch in Süddeutschland abgesagte Bundesliga-Spiel des FC Bayern gegen Union Berlin wird aller Voraussicht nach erst im Januar nachgeholt. Einem früheren Termin steht neben den Wetterverhältnissen und dem Programm der Klubs auch die Spielordnung der Deutschen Fußball Liga (DFL) im Wege. Union-Sprecher Christian Arbeit bestätigte bei „radioeins“ im rbb, dass eine kurzfristige Neuansetzung praktisch ausgeschlossen sei.

Die DFL hatte angekündigt, sich nach Rücksprache mit den übertragenden Sendern zu Wochenbeginn äußern zu wollen. Am Dienstag oder Mittwoch hätten beide Mannschaften Zeit, allerdings finden dann die Achtelfinals im DFB-Pokal statt. Eine parallel angesetzte Bundesliga-Partie verbietet sich dadurch.

Ansonsten ist der Terminkalender beider Klubs bis Weihnachten voll. In der zweiten Dezember-Woche stehen die abschließenden Gruppenspiele in der Champions League an. Eine Woche darauf wird der 16. Spieltag der Bundesliga ausgetragen mit der Partie der Münchner in Wolfsburg und dem Heimspiel der Berliner gegen den 1. FC Köln (beide 20. Dezember). (sid/leo)

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