Blick hinter die Mauern der Eyneburg werfen

<p>Seit Januar in öffentlicher Hand: die Eyneburg.</p>
Seit Januar in öffentlicher Hand: die Eyneburg. | Foto: GE-Archiv

Anfang des Jahres wurde die Übernahme offiziell besiegelt: Am 26. Januar hat der Notar bekanntlich den Ankauf der Hergenrather Eyneburg durch die Regierung der Deutschsprachigen Gemeinschaft beurkundet. Hintergrund der Transaktion war „ein aus ernsthaften Denkmalschutzerwägungen eingeleitetes Enteignungsverfahren, das somit gütlich abgeschlossen werden konnte“, heißt es in einer Pressemitteilung von Ministerpräsident Oliver Paasch.

140 Gebäudemängel, davon 65 der Kategorie „maximale Priorität“

In der ersten Jahreshälfte 2024 sollen demnach nun notwendige Bauarbeiten in Angriff genommen werden. Die Bevölkerung wird indes die Gelegenheit erhalten, am Sonntag, 24. September,einige Blicke in das Innere des historischen Anwesens zu werfen, wenn die Pforten des Burghofs für die Öffentlichkeit geöffnet werden.

„Bei der Hergenrather Eyneburg handelt es sich um eines der wertvollsten Denkmäler Ostbelgiens. Es galt, das regionalhistorische Kulturgut vor dem endgültigen Verfall zu bewahren“, verdeutlicht Ministerpräsident Paasch noch einmal die Motivlage auf Seiten der DG.

Unmittelbar nach der Übernahme aller Anteile der Burg-Betreibergesellschaft Eyne GmbH habe man denkmalpflegerische Bestandsanalysen und ein umfangreiches Statikgutachten in Auftrag gegeben. Letzteres wurde der Regierung mittlerweile vorgelegt und listet 140 Gebäudemängel auf, 65 davon in der Kategorie „maximale Priorität“ – darunter zum Beispiel dringende Dach- und Mauerwerksanierungen sowie Abdichtungsarbeiten und die Entfernung von Unkrautbewuchs an der Gebäudesubstanz. In der Folge arbeitete die Eyne GmbH einen Dienstleistungsauftrag über die Projektkoordination, Vorbereitung und Begleitung von dringenden Instandsetzungsmaßnahmen aus, der in dieser Woche ausgeschrieben wurde.

Ziel ist es, im ersten Halbjahr 2024 mit konkreten Bauarbeiten zu beginnen.

Parallel zur Einleitung von Instandsetzungsarbeiten laufen die Verhandlungen mit einem externen Investor zur zukünftigen Zweckbestimmung der Burg fort, dabei seien qualifizierte Unternehmensberater mit im Boot. Auch habe man frühzeitig Experten aus Bereichen wie dem Denkmalschutz, dem Tourismus, der Wirtschaftsförderung oder der Raumordnung einbezogen, heißt es weiter. Es gelte, einen ganzheitlichen Ansatz zu verfolgen, der in der Vorbereitung zwar aufwendiger, in der Umsetzung jedoch nachhaltiger und kohärenter zu sein verspreche.

Oliver Paasch: „Die Erwartungshaltungen in Bezug auf die Wiederbelebung der Eyneburg sind groß. Zu unseren Leitlinien gehört in diesem Sinne, das Burggelände dauerhaft für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Dieser Vorgabe und den einschlägigen lokalen Rahmenbedingungen muss ein zukünftiges Business Case genügen.“

Abseits der laufenden Arbeiten konnten seit dem Burgkauf mehrere Anfragen in Bezug auf Filmdrehs in und um die Eyneburg positiv beantwortet werden. Nach Dreharbeiten für eine flämische Serienproduktion im Augustnutzt derzeit die Real Film Berlin GmbH das Hergenrather Burggelände.

Am Sonntag, 24. September, werden die Pforten des Burghofs für die Öffentlichkeit geöffnet. Für Geschichts- und Architekturinteressierte wurden hierzu eigens Informationsschautafeln konzipiert. „Wir möchten den Menschen die Möglichkeit geben, einen Blick in den Innenbereich des Burggeländes zu werfen. Besichtigungen des Gebäudeinneren sind leider aufgrund der festgestellten Einsturzrisiken derzeit noch nicht möglich“, so Paasch. Informationen über Entwicklungen rund um die Eyneburg werde die Eyne GmbH zukünftig in den sozialen Medien zur Verfügung stellen. (red/hov)

Hintergrundinformationen auf „Ostbelgienlive“: https://bit.ly/3P6UpXj

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