Strafen-Chaos sorgt für Ärger: „Wir sahen wie Deppen aus, wie Amateure“

<p>Weit weg von der Ideallinie: George Russell im Mercedes während des Rennens in Spielberg.</p>
Weit weg von der Ideallinie: George Russell im Mercedes während des Rennens in Spielberg. | Foto: dpa

Allein acht Fahrer wurden im Regel-Wirrwarr nachträglich sanktioniert, Rekordweltmeister Lewis Hamilton oder Carlos Sainz verloren dabei WM-Punkte, weil sie mehrfach nicht innerhalb der Fahrbahnmarkierungen geblieben waren.

Bei jeder Einheit seit Freitag hatten die Fahrer auf dem Red-Bull-Ring große Schwierigkeiten, in den Kurven acht und neun nicht zu weit vom Kurs abzukommen. Sobald alle vier Räder die Fahrbahnmarkierung überschreiten, ist das verboten. Nirgendwo sei es so schwer, innerhalb der Pistengrenzen zu bleiben wie in der Steiermark, hatte Weltmeister Max Verstappen schon am Freitag gesagt. „Am Ende einer Runde werden die Reifen zu heiß, dein Auto rutscht mehr, und dann reicht eine kleine Welle oder eine Kompression, um dich neben die Ideallinie zu drücken“, sagte Verstappen: „Wir sahen wie Deppen aus, wie Amateure. Unglaublich!“

Hunderte solcher Fälle gab es an einem ansonsten eher unspektakulären Wochenende. Rundenzeiten wurden gestrichen, Zeitstrafen verteilt. Immer und immer wieder. Irgendwann kamen die Regelhüter im Hauptrennen am Sonntag nicht mehr hinterher. Ein Sprecher des Motorsport-Weltverbands Fia erklärte, dass eine „beispiellose Situation“ entstanden sei. Es war unmöglich, alle potenziellen Vergehen noch während des Wettkampfs zu überprüfen. Selbst ohne den Protest des Rennstalls von Aston Martin, der gegen die Rennwertung vorging, hätte man sich alle strittigen Szenen noch einmal angeschaut, versicherte die Fia.

„Man schaut auf die weiße Linie, kann sie aber nicht spüren“, sagte Mercedes-Fahrer George Russell. „Man spürt Kies und Gras, aber nicht die weiße Linie. Man muss einfach diszipliniert sein.“ Einfach abfinden dürfte man sich mit der Situation aber nicht, sagte Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff. „So geht es gar nicht“, sagte der Österreicher. Er schlug höhere Randsteine vor, „dass du das Auto richtig beschädigst“ und man automatisch einfach anders fährt. „Dann gibt es überhaupt keine Diskussionen mehr“, sagte Wolff. (dpa/leo)

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