Arla schließt Vertrag mit Trierer Stadtwerken ab

<p>In Karlhausen, nahe der deutsch-luxemburgischen Grenze, befindet sich eine große PV-Freiflächenanlage.</p>
In Karlhausen, nahe der deutsch-luxemburgischen Grenze, befindet sich eine große PV-Freiflächenanlage. | Foto: Arla

Ab Frühjahr 2024 wird Arla zirka 35 Prozent seines aktuellen jährlichen Strombedarfs für seine deutschen Standorte aus Solar- und Windenergieanlagen direkt aus der Region rund um Pronsfeld beziehen. Grundlage dafür bildet eine Partnerschaft mit den Stadtwerken Trier (SWT), die den Grünstrom zukünftig aus einer neuen Solar- und einer neuen Windstromanlage liefern werden. Dafür hat Arla einen langfristigen Stromliefervertrag mit zehnjähriger Laufzeit mit den SWT abgeschlossen.

„Gemeinsam mit unseren Landwirtinnen und Landwirten arbeiten wir intensiv an einer nachhaltigeren Milchwirtschaft mit klaren Klimazielen in unserer gesamten Wertschöpfungskette. So wollen wir im Bereich der Produktion zum Erreichen des 1,5 Grad-Ziels beitragen und unsere CO2e-Emissionen in den Molkereien um 63 Prozent bis 2030 reduzieren. Dabei ist unser Stromverbrauch in der Produktion ein zentraler Hebel, denn ein erheblicher Teil unserer gesamten Emissionen in den Werken stammt aus der Stromnutzung. Dank der neuen Vereinbarung können wir die Nutzung von Grünstrom weiter steigern und haben ein wichtiges Etappenziel unserer 100% Ökostrom Strategie erreicht“, so Ejvind Hansen Skødt, Werksdirektor des Arla-Standorts Pronsfeld. Zudem könne das Unternehmen mit dem Strom aus erneuerbaren Energien jährlich rund 25.000 Tonnen CO2e-Emissionen vermeiden.

Bei der Partnerschaft mit den Stadtwerken Trier waren für Arla zwei Aspekte mit ausschlaggebend. Zum einen handelt es sich bei beiden Anlagen um Neubauprojekte, das heißt zusätzliche Kapazitäten zum Gelingen der Energiewende werden aufgebaut. Zum anderen bieten die SWT mit Grünstrom aus zwei Anlagen, die in der Region stehen, eine erhöhte Versorgungssicherheit. So erhält Arla rund 25 Millionen Kilowattstunden ab Frühjahr 2024 aus der Solaranlage Karlshausen (nahe der deutsch-luxemburgischen Grenze) , die sich unweit des Arla-Standorts Pronsfeld befindet. Die Freiflächenanlage ist eine von insgesamt elf Photovoltaikanlagen, die die SWT als Mitgesellschafter der Solarkraftwerk Südeifel GmbH & Co. KG bauen. Weitere zirka 22 Millionen Kilowattstunden (22 GWh) stammen aus dem SWT-Windkraftwerk Bescheid (Hunsrück), das im Herbst 2023 in Betrieb gehen wird.

Für die SWT ist die Zusammenarbeit mit Arla ein wichtiges Zeichen. „Wir sind ein regional verwurzeltes Unternehmen. Deshalb wollen wir mit unserer Geschäftstätigkeit auch die Region voranbringen und unsere Energie den Unternehmen, Betrieben und Menschen vor Ort zur Verfügung stellen“, so SWT-Vorstand Arndt Müller. Bis 2030 möchten die SWT ihre gesamte Kundschaft – von Privat- und Gewerbekunden bis hin zu Industrieunternehmen – ausschließlich mit regional erzeugter grüner Energie beliefern.

Gleichzeitig übernehmen die SWT auch das sogenannte Bilanzkreismanagement für die Molkereigenossenschaft in Deutschland. Das heißt vereinfacht ausgedrückt, die SWT überwachen Stromerzeugung und –bedarf und gleichen diese in Echtzeit aus. „Einen Bilanzkreis ständig in Balance zu halten, ist eine komplexe Aufgabe, bei der es verschiedene Richtlinien und Verpflichtungen einzuhalten gilt. Wir haben uns ganz bewusst dafür entschieden, dieses Know-how selbst aufzubauen. Denn nur so können wir überhaupt die regional erzeugte Energie direkt an unsere Kunden verkaufen und damit die gesamte Wertschöpfung in der Region halten“, erklärt Müller.

Arla-Landwirten winkt ein Zuschlag für Nachhaltigkeit.

Neben dem Bezug von Grünstrom setzt Arla für eine bessere Klimabilanz in seinen Werken auf Maßnahmen zur Energieeffizienz, dazu gehören zum Beispiel Dämmung von Dampf- und Warmwasserleitungen. Hinzu kommen verschiedene Maßnahmen der Wärmerückgewinnung und Elektrifizierung. In der Logistik optimiert die Molkereigenossenschaft Routen, um Kraftstoff einzusparen und setzt in seinem Fuhrpark verstärkt auf alternative Lkw-Antriebe. Viele Arla Milchbauern, die als Genossenschaftsmitglieder Eigentümer von Arla sind, nutzen auf ihren Höfen den jährlichen Arla Klimacheck, um daraus wichtige Verbesserungsmaßnahmen für ihren CO2-Fußabdruck abzuleiten; von einer optimierten Fütterung, über nachhaltigeren Ackerbau, umweltschonendere Methoden der Güllelagerung und -ausbringung bis zur Nutzung von Ökostrom auf den Höfen. Um diesen Prozess der Emissionsreduktion auf den landwirtschaftlichen Betrieben zu unterstützen, führt Arla ab Sommer 2023 beim monatlichen Milchgeld der Landwirte „einen punktebasierten Nachhaltigkeitszuschlag“ für Klimamaßnahmen auf den Höfen ein. „Grüne Leistung wird damit künftig belohnt“, heißt es abschließend. (red/boß)

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