Nur vier Belgier in Paris: Fragen und Antworten zu Roland Garros

<p>Als einziger Belgier geht David Goffin im Herren-Turnier von Roland Garros an den Start.</p>
Als einziger Belgier geht David Goffin im Herren-Turnier von Roland Garros an den Start. | Fotos: Photo News

Die Fragen und Antworten vor dem Roland-Garros-Start.


Wer fehlt?


Kein Geringerer als der Titelverteidiger und Dominator der vergangenen zwei Jahrzehnte. Rafael Nadal, der Sandplatzkönig, der 14-malige Paris-Gewinner, der Grand-Slam-Rekordsieger, ist raus – erstmals seit 19 Jahren. Der Hüftbeuger macht nicht mit. In einer vielbeachteten Pressekonferenz verordnete sich der Spanier kürzlich selbst eine Pause, um dann 2024 auf große Abschiedstournee zu gehen. Und sonst? Neben Wimbledon-Finalist Nick Kyrgios aus Australien und dem italienischen Topspieler Matteo Berrettini muss auch der zweimalige Olympiasieger Sir Andy Murray passen. Auch Angelique Kerber, die im Februar Tochter Liana zur Welt brachte und noch nicht wieder bereit ist, fehlt.


Wer sind die Favoriten?


In Abwesenheit von „König Rafa“ ist die Männerkonkurrenz offen wie selten, und es kommt zum Generationenduell: Der 36 Jahre alte Serbe Novak Djokovic, Sieger der Australian Open, will seinen 23. Grand-Slam-Titel und damit den alleinigen Rekord – sein wohl ärgster Konkurrent ist 16 Jahre jünger und hört auf den Namen Carlos Alcaraz. Der Spanier reist als US-Open-Sieger, Weltranglistenerster und nach einer überragenden Sandplatzsaison leicht favorisiert nach Paris. Die beiden Kontrahenten wurden am Donnerstag in die gleiche Hälfte gelost und würden bereits im Halbfinale aufeinandertreffen. Chancen rechnen sich auch Shootingstar Holger Rune aus Dänemark (20) und der russische Rom-Gewinner Daniil Medwedew (27) aus. Bei den Frauen liegt die Favoritenrolle trotz leichter Verletzungssorgen bei der polnischen Titelverteidigerin Iga Swiatek. Doch auch Australian-Open-Gewinnerin Aryna Sabalenka, die die Titelverteidigerin im Finale von Madrid bezwang, und Wimbledon-Siegerin Jelena Rybakina (Kasachstan) machen sich berechtigte Hoffnungen.


Und Alexander Zverev?

Der Olympiasieger kehrt zurück an den Ort des größten Dramas seiner Karriere. Vor einem Jahr stand er Nadal in bestechender Form im Halbfinale gegenüber und verletzte sich schwer am Knöchel. Nach anschließend sieben Monaten Pause sucht der 26-Jährige nun händeringend nach seiner Top-Verfassung. In Runde eins geht es gegen den Weltranglisten-306. Lloyd Harris aus Südafrika und auch anschließend könnten machbare Aufgaben warten.

<p>Elise Mertens wurde zuletzt von einer Schulterverletzung ausgebremst.</p>
Elise Mertens wurde zuletzt von einer Schulterverletzung ausgebremst.


Welche Belgier sind in Paris am Start?


Nicht allzu viele. Bei den Herren geht einzig der Lütticher David Goffin an den Start. Der Viertelfinalist von 2016 trifft zum Auftakt ausgerechnet auf den polnischen Weltranglisten-13. Hubert Hurkacz, gegen den im vergangenen Jahr in der dritten Runde Endstation war. Nach ihrer Absage in Straßburg unter der Woche wegen einer Schulterblessur ist Elise Mertens für Roland Garros wieder fit. Sie steigt gegen eine noch nicht feststehende Qualifikantin ins Turnier ein. Ysaline Bonaventure aus Stavelot beginnt gegen die Russin Anna Blinkova, Maryna Zanevska muss sich gegen Yulia Putintseva aus Kasachstan beweisen.


Wo sind die Matches zu sehen?


Über den Globus verteilt, berichten 170 TV-Sender in 220 Länder über Roland Garros. Hierzulande hat sich die RTBF die Übertragungsrechte gesichert. Bezahlpflichtig ist hingegen Eurosport 1 über das „Proximus TV“-Paket. Aus deutscher Sicht berichtet Eurosport gewohnt umfangreich aus Paris. Der TV-Sender zeigt das Highlight der Sandplatzsaison sowohl im linearen Fernsehen als auch auf verschiedenen Web-Kanälen und setzt dabei auf ein prominentes Expertenteam rund um Ex-Wimbledonsieger Boris Becker. (sid/tf)

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