Organisationen: Fast 900 schwere Umweltschäden in der Ukraine

<p>Organisationen: Fast 900 schwere Umweltschäden in der Ukraine</p>
Illustrationsbild: afp

„Diese Umweltzerstörung durch den Krieg muss mehr berücksichtigt werden“, forderte Denys Zuzajew, ein Experte von Greenpeace Zentral- und Osteuropa, in einer Mitteilung. Die Organisationen stellten eine interaktive Karte mit den folgenreichsten Fällen vor.

Greenpeace und Ecoaction nennen großflächige Waldbrände nach Raketeneinschlägen, giftige Gase aus bombardierten Kraftwerken oder auch Ölverschmutzungen im Schwarzen Meer. Zuzajew: „Es wird erhebliche finanzielle Mittel, Maßnahmen und Einsatz brauchen, um Natur und Umwelt wiederherzustellen. Diese Mittel müssen jetzt bereitgestellt werden und nicht erst nach Kriegsende.“

Für die Untersuchung seien Schäden mit Satellitenaufnahmen überprüft worden, teilten die Organisationen mit. Darunter sei ein Waldbrand über 17.000 Hektar im Gebiet Luhansk, ausgelöst durch russische Raketen. Im Schwarzen Meer kam es nach diesen Angaben zu einem Ölteppich durch eine beschossene Förderplattform. An vielen Orten der Ukraine sei aus brennenden fossilen Kraftwerken hochgiftiger Rauch ausgetreten. Im Juli 2022 dokumentierte ein Team von Strahlenschutzexperten Schäden in der Sperrzone um das AKW Tschernobyl.

Insgesamt sind nach diesen Angaben rund 20 Prozent besonders geschützter Gebiete in dem Land in Mitleidenschaft gezogen worden. Neben der direkten Zerstörung sei auch die langfristige Belastung durch Munitionsreste eine Gefahr.

„Der Krieg trifft die Natur so schwer wie die Menschen und die Infrastruktur“, erklärte Yevheniia Zasiadko, Leiterin der Klimaabteilung bei Ecoaction. Die Natur sei „ein stilles Opfer“, deshalb blieben die Schäden weitgehend unbeachtet. Doch die Folgen seien lange zu spüren. Zasiadko: „Der Wiederaufbau der Umwelt muss daher Teil der allgemeinen Wiederaufbaupläne sein.“ (dpa/jod)

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