Der Büskens-Effekt: Schalke fiebert dem Aufstieg entgegen

<p>Schalke und Mike Büskens hoffen auf Happy End im Aufstiegskrimi.</p>
Schalke und Mike Büskens hoffen auf Happy End im Aufstiegskrimi. | Foto: dpa

Mike Büskens hat auf Schalke die ganze Bandbreite erlebt. Als Eurofighter stemmte er 1997 den UEFA-Cup in die Höhe. Vom sang- und klanglosen Bundesliga-Abstieg in der Vorsaison hat er „sehr dunkle Momente“ abgespeichert, „die ich mir nie hätte vorstellen können“. Nur ein Jahr später hat sich die Stimmung in Gelsenkirchen trotz anhaltender wirtschaftlicher Sorgen komplett gedreht - was nicht zuletzt am ewigen „Buyo“ liegt.

Als Büskens im März nach der Entlassung des glücklosen Dimitrios Grammozis zum dritten Mal als Interimstrainer einsprang, sprach wenig dafür, dass der königsblaue Teil des Ruhrgebiets am vorletzten Spieltag der Saison die Rückkehr in die Bundesliga feiern könnte. Schalke war Sechster, der Rückstand auch den Relegationsplatz betrug sechs Punkte.

Sechs Siege aus sieben Spielen unter Büskens brachten S04 vor dem 33. Spieltag und dem Heimspiel gegen Aufstiegskonkurrent FC St. Pauli (Samstag, 20.30 Uhr) aber in die Pole Position. Die Arena wird mit 62.271 Zuschauern gefüllt sein, anlässlich des 25. Jubiläums kommt auch ein Großteil der Eurofighter zum Spiel. Gefeiert wird also auf jeden Fall.

Büskens fehlt beim Klassentreffen der ergrauten Helden im VIP-Bereich - mit einer ziemlich guten Entschuldigung. Ohnehin habe er „keine Ahnung, was die Jungs machen, ob sie auf die Wiese gehen. Aber da hab' ich auch keinen Kopf für.“ Nach dem Spiel, fügte Büskens mit einem Schmunzeln hinzu, werde man dann „sehen, wie lange man sich sieht“.

Bis zum Abpfiff am Samstag gegen halb elf gilt die ganze Konzentration des 54-Jährigen einem der Gegenwart. Ein Ausrutscher gegen den FC St. Pauli, bei dem sich das Gros der coronainfizierten Spieler freigetestet hat, und die Vorfreude auf die Aufstiegssause könnte ins große Zittern umschlagen. Rein rechnerisch kann es für Schalke schließlich noch runtergehen bis auf Platz fünf.

„Keiner sollte glauben, dass da eine Mannschaft kommt, die uns zu irgendwas gratulieren will“, warnte Sportdirektor Rouven Schröder vor dem Duell mit den Kiezkickern. Doch der 46-Jährige hat auch großes Vertrauen. Von außen dürfe man die „Euphorie zulassen“, intern aber müsse man total ruhig sachlich bleiben. „Da ist Buyo einer, der das genau so vorlebt“, sagte Schröder. (sid/calü)

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