Kölner Oberbürgermeisterin Reker: „Kein normaler Karnevalsauftakt“

<p>Henriette Reker spricht Anfang 2020 kostümiert im Kölner Rathaus. Der 11.11. wird wieder in Präsenz gefeiert. Allerdings gilt das in den Karnevalshochburgen nur für Geimpfte und Genesene.</p>
Henriette Reker spricht Anfang 2020 kostümiert im Kölner Rathaus. Der 11.11. wird wieder in Präsenz gefeiert. Allerdings gilt das in den Karnevalshochburgen nur für Geimpfte und Genesene. | Archivfoto: Oliver Berg/dpa

Am Donnerstag, dem 11.11., wird der Beginn der Karnevalszeit erstmals seit zwei Jahren wieder in Präsenz gefeiert. Allerdings gilt dabei in Köln die 2G-Regel: Nur Geimpfte und Genesene haben Zugang zu den Feier-Zonen unter freiem Himmel und zu den Kneipen. „Alle Gastronomen, alle Veranstalter und auch wir als Stadt haben zahlreiche Maßnahmen getroffen, um ein möglichst sicheres Feiern zu ermöglichen“, versicherte Reker. „Uns allen ist aber bewusst, dass es keine absolute Sicherheit geben kann.“ Sie habe daher großes Verständnis für einzelne Gastronomen, die ihre Kneipen nicht aufmachen. Sie verstehe auch gut, wenn jemand unter den derzeitigen Umständen keine Lust habe zu feiern. „Jeder und jede muss am Ende für sich entscheiden, ob und wie der 11.11. begangen werden soll“, sagte Reker. „Diejenigen die feiern wollen, sollten sich an alle geltenden Regeln halten und sich darüber im Klaren sein, dass wir noch immer in einer Pandemie leben und dies kein normaler Karnevalsauftakt sein kann.“

Trotz stark gestiegener Corona-Inzidenzen soll am Donnerstag um 11.11 Uhr die neue Karnevalssaison mit Tausenden Feiernden eröffnet werden. Auch in Düsseldorf gilt die 2G-Regel: In den abgesperrten Feier-Zonen unter freiem Himmel haben nur Geimpfte und Genesene Zugang. Ein negativer Corona-Test genügt nicht.

Dass eine Impfung aber nicht notwendigerweise vor Ansteckung schützt, zeigt ein positiver Corona-Test beim designierten Kölner Karnevalsprinzen: In Folge muss der Karnevalsauftakt dort ohne Dreigestirn gefeiert werden. Trotz doppelter Impfung sei Sven Oleff positiv auf das Virus getestet, wenn auch die Infektion bislang symptomfrei verlaufe, teilte das Festkomitee Kölner Karneval am Mittwochabend mit. Bauer und Jungfrau seien per PCR-Test negativ getestet. Weil das jecke Trio sich aber in den vergangenen Tagen mehrfach getroffen hatte, seien alle öffentlichen Auftritte des Dreigestirns in den kommenden Tagen abgesagt worden, hieß es.

Die Infektionszahlen sind in den vergangenen Wochen wieder stark gestiegen. Deshalb gilt sowohl beim „Hoppeditz-Erwachen“ auf dem Rathausplatz in Düsseldorf als auch in den abgesperrten Bereichen in der Kölner Altstadt und im Zülpicher Viertel die 2G-Regel.

Wie groß der Andrang dort sein wird, ist unklar. Die Kölner Polizei will jedenfalls Präsenz zeigen und ist mit 1.000 Beamtinnen und Beamten im Einsatz. Der 11.11. wird vor allem in Köln traditionell groß gefeiert. Vor Corona kamen an diesem Tag Hunderttausende in die Stadt.

Auch an Karnevalsfeiern in Innenräumen dürfen in Köln dieses Jahr nur immunisierte Personen teilnehmen: Feiernde müssen vor dem Eintritt einen Impf- oder Genesenen-Ausweis vorweisen. Sollten sich Menschen ohne 2G-Nachweis in einer Kneipe tummeln, drohen dem Betreiber Konsequenzen bis hin zur zeitweisen Schließung des Betriebs.

Der SPD-Politiker und Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat gleichwohl von Karnevalsfeiern in Innenräumen abgeraten. „Der Karneval kann zum Superspreader-Event werden“, hatte Lauterbach am Montag der Deutschen Presse-Agentur gesagt. Auch mit der 2G-Regel seien Veranstaltungen in Innenräumen eine „Riesengefahr“. Denn mittlerweile nehme der Impfschutz vieler Menschen ab. „Deshalb ist jede abgesagte Karnevalsveranstaltung im Innenraum eine gute Veranstaltung“, sagte Lauterbach.

Der Kölner Karnevalspräsident Christoph Kuckelkorn hatte dagegen in der vergangenen Woche gesagt, er rechne mit einer in weiten Teilen vollwertigen Karnevalssaison. Viele Menschen freuten sich, dass es jetzt endlich wieder losgehe. „Nach all den Entbehrungen der Corona-Zeit, vor allem auch den menschlichen Entbehrungen - das Fehlen von Gemeinschaftserlebnissen, auch von körperlicher Nähe -, haben sie das ganz starke Bedürfnis, jetzt mit aller Macht Karneval zu feiern“, sagte Kuckelkorn. (dpa/sc)

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