Weihnachtsmärkte von Aachen bis Xanten in der Corona-Zeit

<p>Marktbeschicker bauen ihre Stände in der Fußgängenzone in der Duisburger Innenstadt auf.</p>
Marktbeschicker bauen ihre Stände in der Fußgängenzone in der Duisburger Innenstadt auf. | Foto: Fabian Strauch/dpa

Es riecht nach Glühwein, gebrannten Mandeln und Reibekuchen. Kerzen brennen, Lampen leuchten, es glitzert. Kinder strahlen im Karussell. Nach dem Komplettausfall während des Corona-Lockdowns vor einem Jahr dürfen sich die Menschen in der nahenden Adventszeit wieder auf einen Besuch auf dem Weihnachtsmarkt freuen. Stand- und Budenbetreiber sehnen dringend benötigte Einnahmen herbei. Städte und Gemeinden in Nordrhein-Westfalen wetteifern mit vielen tollen Ideen um die Gunst ihre Gäste.

Seit Tagen hämmert es überall, Kabel werden verlegt, Fässer herangerollt. Denn fast alle Weihnachtsmärkte öffnen in den nächsten zwei Wochen ihre Pforten. Einen Frühstart, genau 50 Tage vor Heiligabend, hatte am vergangenen Donnerstag bereits der 45. Weihnachtsmarkt im Essener Stadtteil Steele hingelegt. Damit dürften die Betreiber im Süden der Ruhr-Metropole wohl die ersten von weit mehr als 300 Weihnachtsmärkten im Land NRW gewesen sein. „Endlich geht es wieder los“, sagt eine Standbesitzerin in Steele glücklich. Trotz aller Vorfreude auf die Adventszeit müssen sich die Besucher auf einige Regeln und Einschränkungen einstellen. Angesichts zuletzt rapide steigender Infektionszahlen und der zunehmend ernsten Corona-Lage gilt auf den Märkten entweder die sogenannte 2G- (Geimpfte und/oder Genesene) oder - wie meistens - die 3G-Regel. NRW schreibt in der bis 24. November gültigen Corona-Schutzverordnung für Veranstaltungen im Freien mit mehr als 2.500 Besuchern vor, dass nur geimpfte, genesene oder getestete Menschen Zutritt haben. Die Veranstalter sind angehalten, die jeweiligen Vorschriften, die lokal unterschiedlich sein können, durchzusetzen und zumindest stichprobenartig zu überprüfen. So gehören Ordnungskräfte, Sicherheitsdienste, Polizisten und städtische Mitarbeiter in diesem Jahr zum Erscheinungsbild im Lichterglanz.

Die Abstände zwischen den Hütten, Buden und Fahrgeschäften sind größer als gewohnt, um Gedrängel so gut es geht zu vermeiden. Eine generelle Maskenpflicht besteht nicht - wird aber vor allem da empfohlen, wo genügend große Abstände nicht einzuhalten sind. Ob es zu weiteren Verschärfungen oder gar Schließungen kommt oder die Weihnachtsmärkte bis zum geplanten Ende geöffnet bleiben, hänge vom weiteren Verlauf des Infektionsgeschehen ab, betont das NRW-Gesundheitsministerium. Man werde das „Zusammenwirken der verschiedenen Indikatoren fortlaufend beobachten“, heißt es. Das soll die Vorfreude nicht trüben. „Wir haben alles in unserer Macht stehende getan, damit der Weihnachtsmarkt 2021 sowohl sicher als auch schön ist“, sagte Florian Hecker von Essen Marketing der Funke Mediengruppe. Unter dem Motto „Essen macht Weihnachtsträume wahr“ startet der mehrfach ausgezeichnete Weihnachtsmarkt rund um den Kennedyplatz mit rund 160 Ständen am kommenden Freitag. In vielen anderen Städten fallen der Auftakt zur Karnevals-Session am 11.11., St. Martin und der Weihnachtmarkt-Start auf einen Tag.

Eine Woche später (18. November) geht es in der Landeshauptstadt Düsseldorf los. „Unsere prachtvolle Weihnachtswelt ist mehr als nur ein Weihnachtsmarkt. Es sind Themenmärkte, die sich aneinanderreihen. Wer über die Märkte bummelt, wird immer wieder überrascht sein von der originellen Gestaltung der Hütten und vom vielfältigen Angebot“, wirbt Düsseldorf Tourismus. Nicht nur hier lautet das Motto: „Mehr Märkte, mehr Platz.“ Es werde „luftiger“ und mit weniger Hütten gestaltet. Zusätzlich leuchtet der Weihnachtsmarkt an neuen Standorten auf der berühmten „Kö“, am Uecker Nagel und auf dem Gustaf-Gründgens-Platz. Auch hier gilt die 3G-Regel. Daneben gibt es noch den Altstadt-Markt, den Handwerker-Markt und den Schadow-Markt.

Köln wirbt mit „Deutschlands beliebtestem Weihnachtsmarkt“ direkt vor der prachtvollen Kulisse des Doms und dem „höchsten natürlichen Christbaum Nordrhein-Westfalens“, einer 25 Meter hohe Rotfichte, die auf dem Roncalliplatz herausragt. Rund vier Millionen Menschen besuchen jährlich die mehr als zehn Weihnachtsmärkte vom großen am Dom bis zum kleinsten in der Südstadt. Neben typischen kulinarischen Kostbarkeiten werden unter anderem Kunsthandwerk und ausgefallene Geschenke geboten. Kölschen Spekulatius, Domlikör oder die nur in Kölle erhältliche „Wimmeltasse“ - eine speziell designte Weihnachtstasse - können Touristen mit nach Hause nehmen.

Um den Besuchern die Auswahl zu erleichtern, gibt es zahlreiche Webseiten, die nützlich sein können, den Weihnachtsmarkt-Dschungel etwas zu lichten. Tourismus NRW bietet eine Übersicht aller Weihnachtsmärkte (www.nrw-tourismus.de/weihnachtsmaerkte) im Land von A wie Aachen bis X wie Xanten an - mit vielen Infos, Öffnungszeiten, Tipps und Links. Selbst Weihnachtsmuffel dürften hier fündig werden. (dpa/sc)


Der Aachener Weihnachtsmarkt steht vom 19. November bis zum 23. Dezember 2021 auf dem Programm

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