Boxen war sein Leben: Willy Bosch ist verstorben

Seit 2008 stand Bosch dem nationalen Boxverband als Präsident vor und vertrat dabei auch die Interessen der Boxliga der Deutschsprachigen Gemeinschaft. „So lange wie ich hat es noch keiner ausgehalten“, erzählte Bosch vor wenigen Monaten in einem Gespräch mit dieser Zeitung.

Während seiner Amtszeit fungierte er als eine Art deutschsprachiger Vermittler zwischen den drei wallonischen und den drei flämischen Vorstandsmitgliedern. „Ich bin ein Mensch, der gerne vorne sitzt. Nur dann kann man etwas erreichen. In der zweiten oder dritten Reihe wird man nicht angehört“, sagte Bosch einst.

Als Herzensprojekt bezeichnete er, neben seiner Arbeit als Präsident, stets das Jubiläumsbuch, das 2013 zum 100. Geburtstag des Boxverbandes in vier Sprachen erschien. Bosch kannte die Welt des Boxens – und viele aus der Sportwelt kannten ihn.

Gemeinsame Fotos mit Ringsprecher Michael Buffer, Weltmeisterin Nina Derwael, Robert Waseige und Eddy Merckx oder Einladungen zu großen Events waren keine Seltenheit und erfüllten Bosch mit Stolz.

Als großer Boxfan und ausgewiesener Experte stand Bosch auch dem GrenzEcho regelmäßig mit seiner fachkundigen Meinung zur Seite. Sei es ein Kampf von Delfine Persoon oder überraschende Niederlagen der Klitschko-Brüder – Willy Bosch hatte stets eine klare Meinung, die er gerne mit anderen teilte. Zuletzt arbeitete Bosch gemeinsam mit dem nationalen Boxverband fieberhaft an den Olympischen Spielen im kommenden Jahr. Das große Ziel: Belgische Boxer zu den Spielen nach Tokio entsenden.

Ohne Handschuhe und Bandagen kämpfte Bosch jahrelang für die Geschäftswelt der Eupener Gospertstraße. Seit den 1990er Jahren war er als Präsident die treibende Kraft bei der Interessensgemeinschaft Gosperter Geschäftsleute (IGGG).

Die Beisetzung findet am Donnerstag, 31. Oktober, um 11 Uhr in der Eupener Sankt-Nikolaus-Kirche statt. (mn)