Renault hat den Clio geschrumpft

<p>Mit Easy Link geht auch der Clio den ersten Schritt zum automatisierten Fahren.</p>
Mit Easy Link geht auch der Clio den ersten Schritt zum automatisierten Fahren. | Foto: Renault

Mit dem Multimediasystem Easy Link geht Renault nach eigener Darstellung zudem einen wichtigen Schritt hin zu automatisiertem Fahren.

Der Clio bringt äußerlich die erwartete Treue zum Familiengesicht zum Ausdruck. Benzinmotoren haben den Vorrang, Diesel bleibt selbstverständlich im Angebot, im kommenden Jahr 2020 wird Renault für den Clio den E-Tech Hybridantrieb ins Rennen um die Gunst der Käufer schicken. Bei den Benzinmotoren reicht die Auswahl von 48 kW/65 PS bis 96 kW/130 PS. Es gibt zwei Dieselmotoren, dCi 85 und dCi 115. Die Ausstattzng reicht von Life über Zen, Intens bis Edition One. Der exklusiv als Fünftürer angebotene neue Clio kombiniert mit der Verfeinerung der modelltypischen Linienführung vor allem viel Veränderung in der Gestaltung des Innenraums. Für das fahrerorientierte „Smart Cockpit” ist das vernetzte Multimediasystem Easy Link erhältlich. Das System ist auf Wunsch mit einem 9,3-Zoll (23,6-Zentimeter)-Monitor bestellbar, mit dem der Clio über einen der größten Touchscreens in seiner Klasse verfügt. Bei der Bezeichnung der technischen Angebote setzt Renault auf englische Namen, so beispielsweise Easy Drive, was für ein umfangreiches Paket von Funktionen steht, mit denen Renault das Fahren erleichtert und sicherer machen will. Dazu zählt erstmals bei der Marke auch der adaptive Tempopilot mit Stop & Go-Funktion. Ebenfalls neu ist der Autobahn- und Stauassistent. Das teilautomatisierte System kann auf mehrspurigen Straßen den Clio komplett übernehmen, beschleunigen, bremsen und dem vorausfahrenden Fahrzeug folgen. Womit gezeigt wird, was heute schon möglich ist und morgen oder übermorgen wohl die Regel sein soll, um das Fahren in gewissen Situationen sicherer zu machen und die Fahrer am Steuer etwas zu „entmachten“. Der Clio übernimmt auch eine Vorreiterrolle bei der im Renault Strategieplan „Drive The Future 2017-2022” angestrebten Elektrifizierung des Antriebsstrangs.

Der Clio der fünften Generation nimmt das Design seines Vorgängers auf und schärft dieses durch noch ausdrucksstärkere Formen und eine straffere Linienführung. Völlig neu gestaltet präsentiert sich der Innenraum: Kennzeichen ist das fahrerorientierte „Smart Cockpit” mit hoher Qualitätsanmutung und durchdachter Gestaltung. Die Motorhaube ist markanter profiliert, der Kühlergrill rief nach unten gezogen. Die Hauptscheinwerfer sind in Voll-LED-Technik ausgeführt. Eingerahmt werden sie von den bis in den Stoßfänger gezogenen LED-Tagfahrlichtern in Form eines asymmetrischen „C”. Die markentypische Lichtsignatur in C-Form findet sich auch in den Rückleuchten und in der Chromeinfassung der Nebelscheinwerfer. Vom Vorgänger übernimmt die neue Generation die kurzen Überhänge, die ansteigende Fensterlinie mit dem charakteristischen Knick und die verborgenen Türöffner hinten.

Mit 4,05 Meter Länge ist die Neuauflage 12,0 Millimeter kürzer als das Vorgängermodell, bietet aber trotzdem mehr Raum. Auch für die Passagiere gibt es mehr Platz. So wächst der Knieraum im Fond um 2,6 Zentimeter. Die Ellbogenfreiheit legt um 1,8 Zentimeter vorne und 0,8 Zentimeter hinten zu. Das klingt wenig, kann den Komfort trotzdem verbessern. Innen ist das fahrerorientierte und große Cockpit erstmals dem Fahrer leicht zugewandt. Das großformatige Zentraldisplay verliert schnell jede Form der Abschreckung, wenn man sich mit ersten Befehlen damit befasst und feststellt, dass es bedienfreundlicher geworden ist. Zur Klimaautomatik gibt es etwa Drehregler für Temperatur und Gebläsestufen. Das neue Lenkrad – mit kleinerem Durchmesser – lässt zusätzliche Befehle betätigen. Je nach Ausstattung sind die Bedienelemente hinterleuchtet.

Vieles nach eigenem Geschmack

Die elektronische Parkbremse benötigt zwar weniger Einbauraum, Renault bietet zudem noch die konventionelle Handbremse an, die trotz alledem noch ihre Befürwortet hat. Die elektronische Parkbremse gibt jedoch mehr Platz frei, der für zusätzliche Ablagen genutzt werden kann. Wie beim Vorgängermodell können die Kunden im neuen Clio das Innendesign weitgehend individuell bestimmen. Zur Wahl stehen hierfür je nach Version Optionspakete. Orange und Rot winken als Farben zum Personalisieren. Eigene Wünsche lassen sich in der Ausstattung Intens vielseitig erfüllen. Ausgesprochen sportlich geht es in der R-S- Line zu. Mit dem Modellwechsel beim Clio schlägt Renault ein neues Kapitel beim On-Board-Infotainment auf. Mit dem neu entwickelten Online-Multimediasystem Easy Link geht Renault einen wichtigen Schritt zum voll vernetzten Fahrzeug. Es basiert auf einer hochmodernen 4G-Plattform, ersetzt das bisherige R-Link Evolution und ist noch bedienfreundlicher. So können die Nutzer mit weniger Schritten zwischen den unterschiedlichen Funktionen und Benutzerebenen wechseln. Das System erlaubt ferner die Smartphone-Integration über Apple CarPlay und Android Auto. Alternativ zur 7-Zoll (18-cm)-Variante ist hier einer der größten Touchscreens in der Clio-Klasse verfügbar. Hiermit kann der Fahrer etwa den Lenkradwiderstand oder das Ansprechverhalten des elektronischen Fahrpedals einstellen. Die Leistung der Klimaautomatik lässt sich regulieren. Erstmals im Clio kann mit der Ambientebeleuchtung eine belebende oder entspannende Lichtstimmung im Innenraum gewählt werden. Hierfür stehen acht verschiedene Farben zur Verfügung

Mit der größten Auswahl von Fahrerassistenzsystemen will der Clio auch bei der aktiven Sicherheit an der Spitze seiner Klasse fahren. Dazu bietet Stop & Go ein breites Spektrum. Im Stau und in zäh fließendem Verkehr bremst das System den Clio bis zum Stillstand ab und fährt selbstständig wieder an, sobald sich das vorausfahrende Fahrzeug in Bewegung setzt. Vergehen bis dahin mehr als drei Sekunden, muss der Fahrer das Gaspedal antippen. Einüben ist wichtig, sonst bleibt man eher gespannt als entspannt. Aber das bringt uns der technische Fortschritt demnächst in fast jedes Auto.

Eine weitere Neuheit für den Clio ist die 360-Grad-Kamera. Das System erleichtert das Einparken und Manövrieren unter beengten Platzverhältnissen, indem es mit Hilfe von vier vernetzten Nahbereichskameras auf dem Display einen virtuellen Aussichtspunkt erzeugt, der das Fahrzeug und die unmittelbare Umgebung aus der Vogelperspektive abbildet. Zusätzlich kann sich der Fahrer auf dem Monitor je nach eingelegtem Gang das Umfeld vor und hinter dem Automobil oder die Situation auf der Beifahrerseite zeigen lassen. Ebenso sind die Einparkhilfen vorne, hinten und an den Seiten, die Rückfahrkamera sowie der Easy-Parkassistent verfügbar. Eine Premiere bei Renault ist die Auto-Hold-Funktion, welche die Funktion der Berganfahrhilfe ergänzt. Dieser Clio der fünften Generation ist das erste Fahrzeug auf Basis der neu entwickelten modularen CMF-B-Plattform der Allianz Renault-Nissan-Mitsubishi. Grundpreis für Clio: 14.875 € (hw)

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