Eine Kirche aus den Nachkriegsjahren ist Ausstellungsstück im Freilichtmuseum Kommern in Mechernich geworden. Die „Notkirche“ war im Nachkriegsjahr 1951 für evangelische Flüchtlinge im bergischen Overath errichtet worden. Der Typ des in kargen Zeiten als Fertigbau errichteten Kirchleins wurde insgesamt 33 Male gebaut.
„Das Pfiffige ist, dass es Kirche und Gemeindehaus in einem ist.“
Der Entwurf stammt vom Architekten Otto Bartning, einem Mitbegründer der Kunst- und Architekturschule Bauhaus in Weimar. Die Wieder-Einweihung in Mechernich bei Euskirchen war unlängst Teil des Ausstellungsprojektes „100 Jahre Bauhaus im Westen“ (siehe „Hintergrund“). Die Kapelle steht bei den Nachkriegsbauten des LVR-Museums.
Die voll ausgestattete einstige Diaspora-Kirche mit Orgel und Altar soll künftig auch für Hochzeiten und Gottesdienste genutzt werden. „Das Pfiffige ist, dass es Kirche und Gemeindehaus in einem ist“, sagte ein Sprecher des vom Landschaftsverband Rheinland (LVR) getragenen Museums. Der gerade mal 12 mal 15 Meter große, multifunktionale Raum konnte geteilt, der Altar in eine Nische geschoben und die Bestuhlung versetzt werden. Etwa 150 Menschen passen in das Gotteshaus hinein, alles ist auf das Nötigste reduziert.
Zu Einweihung kam Präses Manfred Rekowski, der oberste Repräsentant der rheinischen evangelischen Kirche. Die Notkirche aus Overath sei ein architektonisches Denkmal, ein theologischer Denkanstoß und weiterhin Gottesdienst-Stätte, sagte er.
Auf dem Gelände des Freilichtmuseums Kommern stehen insgesamt mehr als 75 historische Gebäude: darunter Bauernhäuser, Werkstätten, Ställe, eine Schule, eine Gaststätte und ein Kolonialwarenladen. Das älteste Haus stammt aus dem Jahr 1476, das jüngste ist ein Containerheim für Asylbewerber von 1992. (dpa)
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