Jülicher Atommüll - Doch noch weitere Jahre im alten Lager?

<p>Was geschieht mit den im Forschungszentrum Jülich lagernden Castorenbehältern?</p>
Was geschieht mit den im Forschungszentrum Jülich lagernden Castorenbehältern? | Foto: dpa

Der Jülicher Atommüll kann vielleicht doch noch einige Jahre im alten Zwischenlager bleiben. Die Jülicher Entsorgungsgesellschaft für Nuklearanlagen (JEN) ist bei dem ausstehenden Nachweis der Erdbebensicherheit nach eigenen Angaben einen entscheidenden Schritt weitergekommen: Das deutsche Bundesamt für kerntechnische Entsorgungssicherheit (BfE) habe die Grundlagen zur Berechnung der Erdbebensicherheit akzeptiert, teilte JEN-Sprecher Jörg Kriewel mit.

Jetzt werde der Antrag auf Fortführung der Zwischenlagerung damit aktualisiert. Trotzdem könnte es bis zu einer potenziellen Genehmigung des Altlagers noch zwei Jahre dauern. Die weitere Laufzeit wäre in dem Fall drei Jahre.

Der fehlende Nachweis der Erdbebensicherheit hatte 2014 zu einer unverzüglichen Räumungsanordnung des Lagers durch das NRW-Wirtschaftsministerium als Atomaufsicht geführt. Seitdem arbeitet die JEN an drei Optionen: Rückführung in die USA, Transport ins Zwischenlager Ahaus oder Neubau eines Zwischenlagers in Jülich. Die schnellstmögliche Option muss umgesetzt werden. Parallel liefen aber die Arbeiten für die Genehmigung des alten Zwischenlagers weiter.

Das bisher geplante Zeitfenster für einen möglichen Transport frühestens im Herbst 2019 nach Ahaus oder 2020 in die USA lasse sich nicht mehr halten, sagte Kriewel. Das Sicherungskonzept für den Transport - entweder nach Ahaus oder zu einem Hafen - sei noch nicht genehmigt. Dabei geht es darum, Zugmaschinen und Auflieger zu einem Hochsicherheitsfahrzeug umzubauen und terrorsicher zu machen.

Als dritte Möglichkeit wird jetzt der Neubau eines Zwischenlagers in Jülich weiter verfolgt. Konkrete Schritte sind den Angaben nach erst möglich, nachdem es eine Berechnungsgrundlage für die Erdbebensicherheit gibt. Ein Neubau würde aber knapp zehn Jahre dauern. (dpa)

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