Zwischen Vision und Strategie in der Bildung in Ostbelgien

<p>Eine umfangreiches Reformpaket ist im Bildungswesen der DG geplant.</p>
Eine umfangreiches Reformpaket ist im Bildungswesen der DG geplant. | Illustration: picture alliance/dpa

Die Bildungsstrategie umfasst über 130 Maßnahmen. Umsetzen müsse sie die Folgeregierung. Zu den Maßnahmen gehören:

Aktualisierung der Lehrinhalte: Bildungsstandards in den Rahmenplänen werden aktualisiert. Bei der Gewichtung der Kompetenzen soll mehr Zeit für die Lesekompetenz eingeräumt werden.

Reform der Lehreraus- und -weiterbildung: Lehrer sollen durch eine Reform der Aus- und -weiterbildung besser zur Vermittlung der fachlichen und überfachlichen Kompetenzen befähigt werden. Zudem sollen die „diagnostischen Kompetenzen“ gestärkt werden. Geplant sind auch „flexible Vertretungsmöglichkeiten“ und höhere Gehälter für Inhaber eines Bachelordiploms bzw. eines Gesellen- und Meisterbriefs. Zudem sollen das Dienstrecht modernisiert und das System der Ernennung reformiert werden.

Förderung der Mehrsprachigkeit Die Lernzeit in Französisch soll erhöht werden, indem vermehrt Sachunterricht in der Fremdsprache erteilt wird. Schulen sollen zudem regelmäßig Aktivitäten organisieren, bei denen die Lernenden im Kontakt mit (gleichaltrigen) Muttersprachlern ihre Sprachkompetenzen praktisch anwenden und erweitern können. Aber auch Englisch und Niederländisch sollen gefördert werden. Zudem soll der Anteil des Französischunterrichts und der Fremdsprachendidaktik in der Erstausbildung der Grundschullehrer erhöht werden.

Einführung eines Sozialindex: Durch einen Sozialindex sollen Schulen mit hohem Anteil an sozio-ökonomisch benachteiligten Lernenden neben der Basisabdeckung zusätzliche Ressourcen erhalten.

Schulinterne Aufgabenbetreuungsangebote Um die Bildungsgerechtigkeit zu erhöhen, soll die Schulaufgabenpraxis reformiert werden. Letztes Jahr wurden Rahmenvorgaben für die Erteilung von Schulaufgaben definiert. Mit der Bildungsstrategie sollen zudem schulinterne Betreuungsangebote für Schulaufgaben geschaffen werden. In den Primarschulen sollen die Schulaufgaben vorrangig während der Schulzeit erledigt werden. In den Sekundarschulen sollen insbesondere in den unteren Jahrgangsstufen kostenlose schulinterne Betreuungsangebote entwickelt werden, organisiert außerhalb der Unterrichtszeit. Das alles bedeute nicht, dass Schulaufgaben abgeschafft werden. „Sie werden lediglich vermehrt, aber nicht ausschließlich, in der Schule erledigt“, teilt die Ministerin mit.

Einführung eines Bildungsmonitorings Bildungseinrichtungen müssen darlegen, wie sie ihre Aufgaben erfüllen und welche Ergebnisse sie erzielen. Ein Bildungsmonitoring soll standardisierte Tests beinhalten, um den Lernfortschritt der Schüler zu messen. Die Bildungsqualität soll zudem durch eine datenbasierte Schulentwicklung kontinuierlich verbessert werden.

Entwicklung und Umsetzung von schulinternen Konzepten: Mitbestimmungsmöglichkeiten von Eltern, Schülern und Lehrern sollen ausgebaut werden.

Optimierung der beruflichen (Aus-)Bildung Verstärkte Förderung der Französischkompetenzen der Auszubildenden und die Möglichkeit, gleichzeitig das Abitur und den Gesellenberief zu erlangen. Außerdem soll das Statut der Lehrer in der mittelständischen Ausbildung attraktiver gestaltet werden. (red/sc)

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