Fachkräftemangel betrifft uns alle – ein gut gemeinter Hinweis an Politik und Wirtschaft

Die Sprache wird rauer, es wird mit allen Mitteln und Versprechungen um die Gunst der Wählerschaft geworben. Und neben der Nachhaltigkeit ist der Fachkräftemangel das meist benutzte Schlagwort.

Bei den ganzen Wahlversprechen vergessen unsere Politiker aber einen großen Teil der Bevölkerung und somit auch einen nicht zu unterschätzenden Anteil an Wählerstimmen.

Der Fachkräftemangel betrifft alle Berufssparten – Ärzte wie Priester, Anwälte wie Köche, Architekten wie Schreiner, Pflegefachkräfte wie Pädagogen, Lkw-Fahrer wie Schlosser, Technische Zeichner wie Bürokauffrauen, ... diese Liste könnte unendlich verlängert werden. Und dennoch wird in den Wahlversprechen vermehrt nur der Fokus auf die duale Ausbildung gelegt: „Die duale Ausbildung stärken“ – „Ohne Lehrlinge keine Fachkräfte“ – „Wir haben die Ausgaben für die duale Ausbildung strukturell um 2 Millionen Euro erhöht“ – „Ein neues Zuhause für das ZAWM Sankt Vith“ – „Sowohl im IAWM als auch ZAWM stehen spannende Projekte an. Die möchte ich mit meinem Netzwerk und durch die Politik nach vorne treiben“ – „Beschäftigungspolitik soll mit Bildungspolitik verschmelzen“ – ...

Wir sind uns bewusst, dass der Wirtschaftsstandort Ostbelgien genauso wie alle anderen Wirtschaftsstandorte mit dem Fachkräftemangel zu kämpfen haben. Aber bitte vergessen Sie nicht, dass der Fachkräftemangel weit größere Kreise zieht und dass alle Bildungs- und Ausbildungseinrichtungen strukturell und finanziell gestärkt und unterstützt werden müssen, um diesen entgegenzuwirken. Politische Parteien, die dies einsehen und unterstützen, können dann auch (vielleicht) mit unseren Wählerstimmen rechnen.

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