Das C wird noch immer gebraucht!

Richard David Precht, bekannter Philosoph und Denker über Gesellschaftsformen im deutschsprachigen Europa, schreibt, dass für ihn die Geschichte von Jesus Christus erfunden ist, aber dass die Kerngedanken der Lehre dieses Jesus Christus ideal sind, um als Grundlagen für eine offene, tolerante, gerechte und demokratische Gesellschaftsordnung herzuhalten. Dass Richard David Precht nicht an die Existenz von Jesus Christus glaubt, ist seine Sache, genauso, wie es das gute Recht aller christlichen Menschen ist, daran zu glauben. Wenn aber ein solcher Mann, der über Gesellschaftsformen und Art und Weise des Zusammenlebens philosophiert und nachdenkt, so eine Äußerung macht, dann ist das für alle Beteiligten besonders wichtig und richtungsweisend. In dieser medialen Welt, in der die vierte Gewalt als Kommunikationsmittel jedem erlaubt, leicht seine Stimme zu erheben, wird leider allzu oft mit viel Eloquenz einfach nur draufgehauen. Das C kriegt dabei in extremer und ungerechter Form immer wieder sein Fett ab, als ob eine Zielscheibe gebraucht wird, um sich besser zu profilieren.

Ob jemand an die Existenz von Jesus Christus glaubt oder nicht, dürfte doch für die Entwicklung einer gerechten und toleranten Gesellschaft nicht so wichtig sein. Wichtig ist für alle darin Lebenden, dass das Zusammenleben nach den Kernkriterien der christlichen Lehre funktioniert. Warum demnach immer wieder draufhauen und heruntermachen. Wieso hat man Angst davor? Es besteht kein Grund dazu!

Kommentare

  • Wenn von “christlicher Lehre” die Rede ist und hinterfragt wird, was diese Lehre beinhaltet, wird gerne auf die “Nächstenliebe” oder- als Rettungsanker - auf die “10 Gebote” als Grundlage christlicher Ethik verwiesen.

    Wer die Bibel, als Grundlage der christlichen Lehre (insbesondere das Neue Testament, aber wenn auf die 10 Gebote verwiesen wird, notgedrungen auch das Alte Testament) kritisch liest muss feststellen, dass sie letztlich keine wie auch immer bezeichnete konsistente “Lehre” enthält. Denn sie rechtfertigt, so ungefähr alles - von den befohlenen Morden und Völkermorden eines blindwütigen Gottes, über die Sklaverei bis zur Nächstenliebe - was menschliches Handeln im Guten wie im Bösen kennzeichnet.

    In der christlichen Lehre wird in verschiedenen Bibelstellen des… Neuen Testamentes über die… Hölle gesprochen, als Ort der ewigen (!) Verdammnis. Zum Beispiel warnt… Jesus in Matthäus 25,41: "Dann wird er (Gott) auch denen zur Linken sagen: Geht weg von mir, ihr Verfluchten, in das ewige Feuer, das für den Teufel und seine Engel bereitet ist!"

    Was ist das für eine Lehre, die Menschen, allein weil sie nicht an den “christlichen” Gott glauben, eine solche ewige Strafe auferlegt?

    Wenn es um die 10 Gebote geht stellt sich neben der autoritär von einem selbstherrlichen Gott geforderten Unterwürfigkeit (Gebote 1-3) die Frage, welchen ethisch-moralischen Anspruch ein Gebot hat, in dem Menschen, die andere Götter bevorzugen bzw. “sich ein Bild von ihrem Gott machen” damit droht:
    “Du sollst dich nicht vor ihnen (anderen Göttern) niederwerfen und ihnen nicht dienen. Denn ich bin der HERR, dein Gott, ein eifersüchtiger Gott: Ich suche die Schuld der Väter an den Kindern heim, an der dritten und vierten Generation, bei denen, die mich hassen”.

    Sippenhaft für künftige Generationen, weil ihr Vater, Großvater, Urgroßvater, Ururgroßvater einen anderen Gott bevorzugte?

    Welch’ ethisch-moralischer Abgrund!

    Dass in Gebot 10 Frauen auf die gleiche Stufe gestellt werden wie Esel, Rinder oder Sklaven (!) wird gerne mit dem Hinweis, dass man dies… in den geschichtlichen Kontext einordnen sollte, relativiert. Aha!

    Wer sich eingehender und kritisch mit der Frage beschäftigen möchte, was es mit der “Christlichen Lehre” auf sich hat, sei erneut das Buch von Dr. Andreas Edmüller empfohlen: “Die Legende von der christlichen Moral”.

    Nichts für christliche Dogmatiker und Apologeten.

  • Nein, das "C" ist so Überflüssig und Redundant wie das Amen in der Kirche.

    Genauso wie die restlichen religiösen Märchengeschichten (Islam, Judentum, Hinduismus etc.), mit denen Menschen seit Jahrtausenden unterworfen, manipuliert und geknechtet werden.

    Die Religion sagt: Ich BIN die Wahrheit. Die einzige. Kniet vor mir.
    Der freie Mensch sagt: Ich SUCHE die Wahrheit. Eine Mannigfaltige. Ich hinterfrage sie.

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