Der niederländische König Willem-Alexander rief dazu auf, sich gegen Antisemitismus zu wenden. „Giftige Worte und Taten können zu einer tödlichen Dynamik führen.“ Der israelische Präsident beklagte: „Antisemitismus und Hass blühen erneut weltweit.“ Er rief dazu, dagegen zu kämpfen. „Niemals wieder beginnt jetzt.“.
Nahe der Feier in der „Portugiesischen Synagoge“ demonstrierten mehr als 1.000 Menschen gegen Israels Angriffe auf die palästinensische Zivilbevölkerung und gegen den Besuch von Herzog. In lauten Sprechchören warfen sie Israel Massenmord vor. Bei der Demonstration kam es auch zu Zusammenstößen mit der Polizei.
Die Präsidentin des Bundesrates, Manuela Schwesig, die von deutscher Seite an der Eröffnung teilnahm, sagte: „Wir müssen den Anfängen wehren, gemeinsam, überall in Europa.“ Die aktuellen Demonstrationen in Deutschland gegen Hass, Gewalt und Rechtsextremismus zeigten: „In unserer Gesellschaft ist kein Platz für Antisemitismus.“ Die Ministerpräsidentin Mecklenburg-Vorpommerns vertrat den Bundespräsidenten bei der Feier.
Kritiker verwiesen auf umstrittene Äußerungen Herzogs zum Gaza-Krieg. Die waren auch vom Internationalen Gerichtshof im Völkermord-Verfahren gegen Israel als problematisch zitiert worden. Im Januar hatte das höchste UN-Gericht Israel aufgetragen, alles zu tun, um Völkermord im Gazastreifen zu verhindern.
Im Zweiten Weltkrieg wurden rund 102.000 jüdische Niederländer von deutschen Nationalsozialisten ermordet, etwa drei Viertel der jüdischen Bevölkerung - so viel im Verhältnis wie aus keinem anderen europäischen Land. (dpa/calü)
Kommentare
Kommentar verfassen
0 Comment
Sie müssen angemeldet sein, um zu kommentieren.
AnmeldenRegistrieren