[Video] Haarbachtalbrücke bei Aachen erfolgreich gesprengt

<p>Schaulustige haben die Sprengung der Haarbachtalbrücke beobachtet.</p>
Schaulustige haben die Sprengung der Haarbachtalbrücke beobachtet. | Foto: Oliver Berg/dpa

Dem geschundenen Bauwerk aus den Fünfzigern wurden dazu mit mehreren Detonationen die mit Beton gefüllten Stahlstützen weggerissen. Innerhalb von 75 Hundertstelsekunden hätten 240 Sprengladungen gezündet, berichtete die Autobahn GmbH des Bundes in einem Presseschreiben. Danach ging alles ganz schnell.

Der Abtransport des Schutts aus der tonnenschweren Brücke soll nach Angaben der Stadt Aachen nun rund sechs Wochen in Anspruch nehmen. Für die Sprengung hatten aus Sicherheitsgründen auch einige wenige Anwohner ihre Häuser verlassen müssen.

Die Haarbachtalbrücke zwischen Aachen und Würselen auf der A544 war mit rund 20 Metern Höhe und 157 Metern Länge keine riesige Autobahnbrücke – für den Verkehr in der Region war sie gleichwohl wichtig. Nach Angaben der Autobahn GmbH wies sie jedoch gravierende Schäden auf. In erster Linie sei die Betonfahrbahnplatte betroffen gewesen, an der es verstärkt Rissbildung gegeben habe. Das habe die Tragfähigkeit herabgesetzt.

Die Sprengung war zugleich der Startschuss für den Neubau der Haarbachtalbrücke.

Die A544 war an entsprechender Stelle bereits Mitte Januar gesperrt worden. Nun soll an gleicher Stelle ein Neubau entstehen. Die Teilfreigabe der dann neuen Haarbachtalbrücke für den Verkehr mit jeweils einer Fahrspur je Fahrtrichtung ist für November 2025 geplant. Autofahrer müssen sich also auf eine 22 Monate lange Vollsperrung einstellen.

Der Text wird unter dem Video fortgesetzt.

„Ich freue mich, dass wir mit der Sprengung der Haarbachtalbrücke den ersten Schritt für den Ersatzneubau gemacht haben. Nun gehen wir gemeinsam mit den beteiligten Projektpartnern weiter voran, denn bereits in 22 Monaten soll die Strecke wieder nutzbar sein. Damit wären wir dann unter Vollsperrung der A544 und unter Nutzung eines kreativen Baulogistikkonzeptes doppelt so schnell wie ursprünglich vorgesehen“, wird Thomas Ganz, Direktor der Niederlassung Rheinland, in dem Presseschreiben zitiert.

Auch Sibylle Keupen, Oberbürgermeisterin der Stadt Aachen, zeigte sich im Nachgang der Aktion glücklich. „Mit der Sprengung der Haarbachtalbrücke ist ein großer und sichtbarer Schritt getan. Sie markiert den Fortschritt eines ambitionierten, für Wirtschaft wie Region wichtigen Projekts. Und sie trägt dazu bei, den Neubau zeitlich zu optimieren. Jetzt freue ich mich darauf, dass der Bau der neuen Brücke in großen Schritten vorankommt und hoffe, dass er ebenso reibungslos ablaufen wird wie die Sprengung“, so die 60-Jährige.

Foto: Oliver Berg/dpa

Digitale Verkehrslenkung und flankierende Mobilitätsangebote während der Sperrung

Neu installierte digitale Verkehrsinformationstafeln an acht Standorten lenken rund um das Aachener Kreuz die Verkehrsströme auf der A4 und der A44, um Staus möglichst zu vermeiden. Weiterhin wird die Sperrung durch ein breit aufgestelltes Mobilitätsangebot flankiert – gemeinsam erarbeitet von der Autobahn GmbH Rheinland, der Stadt Aachen und der IHK Aachen. Pendlern wird der Umstieg auf ausgebaute Angebote wie „Parken und Mitfahren“ sowie „Park and Ride“ leicht gemacht. Ein Monitoring der Umleitungsstrecken und der neu aufgestellten Mobilitätsmaßnahmen findet fortlaufend statt; Ergebnisse werden entsprechend ausgewertet und umgesetzt. (dpa/red/calü)

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