„Wir sind bereit. Es kann losgehen“

Das Besondere an dem Wallfahrtsort sei seine Volksnähe: „Der Ort ist nicht von der Kirche eingerichtet worden, viel ging von den Bürgern aus. So ist das auch heute noch. Alles ist ganz volksnah und einfach“, erklärt Bindels. Der Kalvarienberg war ebenfalls ein Gemeinschaftswerk der Anwohner. Von 1901 bis 1903 haben die Moresneter nach den Angaben der Franziskaner aus der flachen Wiese eine hüglige Parkanlage geschaffen. Der Sand dafür kam aus einer nahegelegenen Sandgrube, die Mauern die die Wege säumen, wurden vor Ort aus der Erde geholt. Die 14 Stationen wurden aus Vulkanstein aus der Andernach gefertigt.

Und die heilende Kraft des Ortes, die bereits der Bauernjunge Arnold Franck erfuhr, scheint ungebrochen. Marc Bindels spricht von „modernen Wundern“, die sich regelmäßig ereignen. Eine Dame habe beispielsweise über mehrere Monate für ihre krebskranke Tochter gebetet. „Es stand schon sehr schlecht um sie. Aber bei einer Untersuchung der Ärzte war sie plötzlich vollkommen geheilt. Die Mutter führt das auf ihre erhörten Gebete zurück. Nun kommt sie regelmäßig und zündet Dankeskerzen an“, erklärt Bindels. Es gebe ähnliche Geschichten. Man wolle das allerdings nicht ausschlachten oder als Marketinggag nutzen, um mehr Pilger anzulocken. In den Ostertagen herrscht eh jedes Jahr Hochsaison im Wallfahrtsort. „Alles ist bereit für das große Osterwochenende“, erklärt Bindels. Er selber wird am Karfreitag auch vorbeischauen, um zu sehen, ob seine Hilfe benötigt wird. Das Gros der Arbeit ist allerdings schon getan. „Wir sind bereit. Es kann losgehen“, sagt Marc Bindels erwartungsvoll.