Ohne den Nachwuchs läuft beim Eupener ITF-Turnier nichts

Sie sind beim mit 15.000 Dollar dotierten ITF-Turnier mehr als nur Statisten eines Matches: Maurice Hermans, Yohann Fox, Paul Lhermitte, Valentine Falter und Romy Fohnen (v.l.n.r) | Carsten Lübke



Rund 20 Jugendliche im Alter zwischen 8 und 16 Jahren, die alle selbst den Schläger beim KTC schwingen, packen auf der Anlage im Park Hütte da an, wo sie gebraucht werden – und das aus freien Stücken. „Das macht einfach Spaß“, bringt es Valentine Falter aus Eupen auf den Punkt. Die 13-Jährige kommt momentan vor allem als Ballmädchen zum Einsatz. Ein Job, der ganz schön schweißtreibend ist und sehr viel Einsatz verlangt. Denn das Dasein als Ballmädchen ist stark reglementiert.

Wo Valentine wann zu stehen oder zu sitzen hat, unterliegt festen Regeln. Ob mit durchgestrecktem Rücken positioniert in der Courtecke oder kniend am Netz: Jede ihrer Bewegungen ist einstudiert – und wenn sie und ihre Mitstreiter ausschwärmen, um die gelbe Filzkugel möglichst schnell einsammeln, kommt das einer Ballettaufführung gleich. Elegant wie Schmetterlinge flattern die Kinder über den Platz, um anschließend die Bälle mit Präzision zu den Spielern zu werfen.

Die verschiedenen Positionen der Ballkinder auf dem Court sind übrigens unterschiedlich belastend. „Am anstrengendsten ist es vorne am Netz“, kommentiert die 10-jährige Romy Fohnen. Und warum? „Weil man dort im Vergleich zu hinten wesentlich mehr laufen muss.“

Mit von der Partie ist auch der 14-jährige Paul Lhermitte, der es als Balljunge „richtig cool findet“, so nah am Geschehen zu sein. „Ich bewundere die Spieler schon“, berichtet der junge Eupener und fügt hinzu: „Schließlich sind ja auch einige Akteure dabei, die ganz gut spielen können.“ Und schaut man sich von denen die eine oder andere Technik ab? „Klar“, meint Valentine kurz und knapp.

Aber nicht nur Ballkinder werden gebraucht, auch Platzwarte sind notwendig, um den Turnierbetrieb aufrecht zu erhalten. Ein von ihnen ist Yohann Fox, der genau weiß, was seine Aufgaben sind: „Ich muss unter anderem dafür sorgen, die Ascheplätze abzuziehen und die Linien zu fegen“, erklärt der 15-Jährige. Aber auch die Vorräte an Wasserflaschen und Bananen an den Plätzen muss er auffüllen. Langweilig sei das nicht. „Im Gegenteil“, unterstreicht der Eupener.

Es wird schnell deutlich: Ohne die jungen ehrenamtlichen Helfer liefe das ITF-Turnier im Park Hütte nur halb so rund.